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Spitzengastronomie in Rom
Es erscheint paradox, dass ausgerechnet
ein Deutscher als der beste Koch Roms
gilt. Angeblich ist doch das dünnste deut-
sche Buch das Kochbuch. Das Restaurant
La Pergola (s. S. 51) im Hotel Hilton auf
dem schönen Monte Mario, das seit mitt-
lerweile 20 Jahren von dem in Altötting
aufgewachsenen Heinz Beck geführt
wird, hat im Guide Michelin drei Sterne.
„Leichte Küche mit mediterranen Aro-
men“, nennt er seine Philosophie. Frit -
tierte Zucchiniblüten, gefüllt mit Wachtel-
eiern und Kaviar, ist einer seiner Klassi-
ker. Zu den neueren Kreationen gehören
Scampi-Carpaccio auf Lime-Gelatine mit
Kaviar und Papaya oder die mit Eigelb
und Pecorino gefüllten Fagottelli (Nudeln).
Ich selbst, der ich kein Freund kleiner Por-
tionen auf riesigen Tellern bin, war in den
vergangenen Jahren zweimal bei Heinz
Beck essen und war jedes Mal begeistert.
Es handelt sich um eine perfekte Ver-
bindung zwischen mediterraner Tradi-
tionsküche und den Erkenntnissen der
Nouvelle Cuisine. Das Ganze hat natür-
lich seinen Preis. Für ein Neun-Gänge-Me-
nü muss man etwa 200 € bezahlen.
Wem das zu teuer ist, der kann Fertig-
soßen des berühmten Kochs kaufen. Für
die italienische Edelmarke „de Cecco“ kre-
ierte Heinz Beck Soßen in fünf verschiede-
nen Geschmacksrichtungen („pesto“, „na-
poletana“, „bolognese“, „all'arrabiata“
und „alla siciliana“). Die Soßen, für die
nur die besten Zutaten verwendet wer-
den, sind allerdings nur in Italien erhält-
lich. Die vermutlich beste Soße von Heinz
Beck ist das „pesto alla genovese“, das aus
Basilikum, Olivenöl, Pinienkernen und
Parmesan besteht und kaum von einer
hausgemachten Soße unterschieden wer-
den kann.
µ La Pergola (s. S. 51)
Innerhalb weniger Jahre hat sich Rinal-
di al Quirinale zu einem der beliebtes-
ten gehobenen Restaurants in der Innen-
stadt entwickelt. Es befindet such nur we-
nige Schritte vom Quirinal 5 , dem Sitz
des italienischen Präsidenten, entfernt. Es
liegt nahe, dass auch viele italienische Po-
litiker gern gesehene Gäste sind. Die Ein-
richtung ist einfach und geschmackvoll,
in der warmen Jahreszeit kann man auch
draußen sitzen. Geboten wird traditionel-
le italienische Küche auf hohem Niveau.
Besonders frisch und gut sind die Fisch-
spezialitäten, aber auch die italienischen
Nudelklassiker Spaghetti Carbonara oder
Penne all'arabiata werden hier von den
sehr freundlichen Kellnern serviert. Die
Weinauswahl umfasst alle italienischen
Spitzentropfen. Wenn Sie die Rechnung
niedrig halten wollen, bleiben Sie lieber
bei dem ausgezeichneten Hauswein. Ein
Tipp: Vermeiden Sie es, sich von der Bedie-
nung ein Menü zusammenstellen zu las-
sen, sonst kann es sehr teuer werden. Wer
„à la carte“ bestellt, bezahlt für Vorspei-
se, Nudeln und Nachtisch inklusive Haus-
wein etwa 60 €. Das Restaurant verfügt
übrigens über eine Raucherlounge.
R66 [I7] Rinaldi al Quirinale,
Via Parma 11a; 06 47825171;
www.rinaldialquirinale.com;
kein Ruhetag, unbedingt reservieren
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