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Das römische Filmfestival „RomaCinemaFest“
im Herbst 2006 fand in Rom das erste Film-
festival statt. Begründet wurde es von dem
damaligen linken Bürgermeister Roms, Walter
Veltroni. Der bekennende Cineast wollte das
„RomaCinemaFest“ neben dem traditionsrei-
chen Filmfestival in Venedig als zweites großes
italienisches Filmfestival etablieren. Glamour
sollte mit sozialem Anspruch verbunden wer-
den. Die Resonanz war gewaltig. Viele Kultur-
journalisten hielten es für denkbar, dass das
römische Filmfestival dem in Venedig lang-
fristig den Rang streitig machen könnte. Doch
dann geriet das „RomaCinemaFest“ zwischen
die politischen Lager. in italien wird häufig die
Kultur zum Schauplatz der hitzigen Kämpfe zwi-
schen links und rechts und auch dem Filmfest
erging es so. im Mai 2008 gewann der frühere
Neofaschist Giovanni Alemanno überraschend
die Oberbürgermeisterwahl und machte sich
gleich daran, das Prestigeobjekt seines linken
Vorgängers nach seinem Geschmack zu verän-
dern. Das Festival, so Alemanno, sollte „boden-
ständiger und italienischer“ werden. in den ers-
ten Jahren wurde das „RomaCinemaFest“ auch
deswegen von der internationalen Kritik nicht
ernst genommen. Die Qualität, vor allem der
italienischen Beiträge, galt vielen als zu gering
für ein internationales Festival, kritische Filme
hatten von vornherein schlechte Chancen, in
das Programm aufgenommen zu werden.
in den vergangenen Jahren ist der Ruf des
Festivals aber deutlich besser geworden. Vor
allem, als im Frühjahr 2012 Marco Müller, der
langjährige Leiter des Filmfestivals von Vene-
dig, zum künstlerischen Direktor des „Roma-
CinemaFest“ ernannt wurde, war die internatio-
nale Zustimmung weithin groß. Mit dem Sinolo-
gen und Liebhaber des asiatischen Genrekinos
könnte Rom den Sprung in die Oberklasse der
internationalen Filmfestivals schaffen.
Das römische Filmfestival findet in dem von
dem Stararchitekten Renzo Piano erbauten
Auditorium im Norden Roms statt. Das Publi-
kum ist typisch römisch. Die Zuschauer brin-
gen auch gerne die lieben Kleinen mit, die sich
während der Aufführungen auch schon ein-
mal akustisch bemerkbar machen. Der Besuch
des Filmfestivals ist ein typisch italienisches
Erlebnis, das sich niemand, der sich für Kino
und italiens Kulturszene interessiert, entgehen
lassen sollte.
µ infos über das Festival gibt es im internet auf
der offiziellen Website www.romacinemafest.
it. Das Festival findet jährlich in der zwei-
ten Oktoberhälfte statt. Der Kartenvorver-
kauf beginnt ca. zwei Wochen vor Beginn der
Veranstaltung.
tickets kann man im Auditorium (Viale P.
de Coubertin 30) erwerben oder im internet
unter www.listicket.it.
missbrauchten Architekturbegriff des
„Razionalismo“ um endlose triste Stra-
ßenzüge erweitert.
Am besten lässt sich dieser Stil der
1950er und 1960er-Jahre in der Vor-
stadt Ostia Q „bewundern“.
2002 entstand nach Jahrzehnten
des architektonischen Stillstands end-
lich wieder einmal ein bemerkenswer-
tes modernes Gebäude in der Tiber-
stadt. Der Stararchitekt Renzo Piano
schuf im Stadtteil Flaminio das Audito-
rium, eine futuristische Konzerthalle.
Ganz in der Nähe wurde 2010 schließ-
lich das MAXXI, Italiens erstes Architek-
turmuseum, eröffnet. Die international
bekannte Architektin Zaha Hadid hat
hier ein gewaltiges, verschachteltes und
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