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se, begann in der Mitte des 19. Jahr-
hunderts mit Ausgrabungen in Tuscu-
lum, die den neuen Grundstock für die
Sammlungen der Villa Borghese bilden
sollten. Nach dem finanziellen Ruin der
Familie Borghese wurde die Villa mit all
ihren Kunstschätzen 1901 an den italie-
nischen Staat verkauft, kurz darauf über-
nahm die Stadt Rom das Gelände.Nach
einer Umbauphase von 14 Jahren wur-
de die Galleria 1998 mit großem Pomp
wiedereröffnet. Sie stellt heute eine der
berühmtesten Kunstsammlungen Euro-
pas dar.
In den Räumen des Erdgeschosses
sind v.a. Plastiken ausgestellt. Die Skulp-
turen Berninis und die Statue der Paoli-
na (das Wahrzeichen der Villa Borghese)
sind die berühmtesten hier vertretenen
Werke, die jedes Jahr nahezu eine hal-
be Million Besucher anziehen. In der Ge-
mäldegalerie des Obergeschosses sind
u.a. Gemälde von Lucas Cranach, Cara-
vaggio, Tizian und Rubens ausgestellt.
Das gesamte Gelände der Villa Borghe-
se ist eine riesige Parklandschaft, die mit
diversen Tempeln, Denkmälern, einer
Pferderennbahn und einem künstlichen
See ausgestattet ist. Im 18. Jahrhundert
wurde der Park in einen englischen Land-
schaftsgarten umgestaltet.
Im nördlichen Teil des Parks befindet
sich seit 1911 der Giardino Zoologico,
der heute unter dem Begriff Bioparco be-
kannt ist. In dem ursprünglich von dem
Deutschen Hagenbeck konzipierten Zoo,
haben die Tiere viel Auslauf und werden
artgerecht gehalten. Zu dem Bestand
des Zoos zählen Affen, Löwen, Elefanten
und Tiger.
Mit einem Zug können Klein und Groß
eine Rundfahrt entlang des künstlichen
Sees unternehmen. Am Seeufer werden
Puppentheater
Am Wochenende finden auf der Terrasse des
Pincio ÷ bei den Einheimischen sehr be-
liebte Aufführungen eines Puppentheaters
statt. Hier werden nicht nur die klassischen
italienischen Kinderstücke geboten (Pinoc-
chio, Pulcinella, Arlecchino), sondern auch
Musicals für Kinder und Puppenopern. Das
Ganze ist sehr italienisch und laut, aber ein
tolles Erlebnis auch für diejenigen, die nicht
des italienischen mächtig sind.
µ Puppentheater San Carlino;
Viale dei Bambini/Ecke Viale Valadier,
www.sancarlino.it. Vorstellungen samstags
ab 16.30; sonntags ab 11.30 uhr, Eintritt
9,50 €, Kinder unter 14 Jahren 7,50 €.
Wer den Pincio immer weiter hinauf-
steigt, erreicht nach etwa 15 Minuten
den Park der Villa Borghese. Im Jahre
1605 kaufte der wohlhabende Lieblings-
neffe des Papstes Paul V., Kardinal Scipi-
one Caffarelli Borghese, das 80 ha große
unbebaute Areal außerhalb der antiken
Stadtmauern, um sich eine Landvilla zu
errichten. Sofort wurde mit dem von Fla-
minio Ponzio entworfenen Bau des zen-
tralen Gebäudes der Anlage begonnen,
dem sogenannten Casino. Von Anfang an
war das Gebäude als Ausstellungsraum
für die Antikensammlung des Kardinals
gedacht, die sich durch viele Funde auf
den zahlreichen Besitztümern der Fami-
lie ständig vergrößerte.
Auf Anweisung Napoleons wurden die
ca. 550 antiken Sammlungsstücke An-
fang des 19. Jh. für 13 Millionen Francs
zwangsweise nach Paris verkauft. Heute
bildet dieser Diebstahl den Grundstock
der Sammlungen des Louvre. Ein Nach-
fahre des Kardinals, Francesco Borghe-
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