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Heute sind es vor allem zwei ältere Da-
men, die sich um die Katzen kümmern.
Silvia Viviani war Sängerin im Chor der
römischen Oper, Lia Dequel hat für eine
internationale Kreuzfahrtlinie gearbeitet.
Sechs Tage in der Woche kümmern sich
die beiden um die medizinische Versor-
gung und die Ernährung der Tiere. Zu-
dem versuchen sie, die Tiere an zukünf-
tige Herrchen und Frauchen zu vermit-
teln. Bis hierhin handelt es sich um eine
echte Heldengeschichte von engagier-
ten Frauen, die sich um herrenlose Tie-
re kümmern.
Ende 2012 allerdings meldeten sich die
Archäologen zu Wort und begannen ge-
gen die ihrer Meinung nach zunehmende
Verwahrlosung der Ausgrabungsstätte
zu protestieren. Zur Buhfrau der Affä-
re wurde die für das historische Zentrum
Roms zuständige Archäologin Feodora Fil-
lipi. Sie fordert den Abriss der garagen-
ähnlichen Behausung, in der sich die „gat-
tare“ niedergelassen hatten. Den Katzen-
liebhaberinnen wirft sie vor, in der Tem-
pelanlage Müll zu entsorgen. Juristisch
gesehen hat sie recht: Es ist verboten, in
archäologischen Ausgrabungsstätten Ge-
bäude zu errichten. Der im Frühjahr 2013
abgewählte Bürgermeister Giovanni Ale-
mano versprach den „gattare“ seine Un-
terstützung. Da das Stadtoberhaupt aber
früher ein bekennender Neofaschist war,
minderte das bei vielen Römern die eigent-
lich vorhandene Sympathie für die „gat-
tare“. Eine Lösung des Konflikts ist der-
zeit nicht in Sicht. Letztendlich sollte die
Stadtverwaltung aber froh sein, dass sich
die „gattare“ um die Katzen kümmern.
J Bitte nicht fütten - um das leibliche
Wohl der Vierbeiner kümmern sich
die Katzenmütter
F Diese Katzendame wohnt in einem
republikanischen Tempel
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