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Vom Palatinhügel führt der Weg über
eine Treppe hinunter zum Forum Roma-
num. Gleich auf der rechten Seite befin-
det sich der Titus-Bogen. Er wurde zu
Ehren des Kaisers Titus errichtet, der im
Jahre 70 n. Chr. Jerusalem eroberte und
damit die Vertreibung des jüdischen Vol-
kes aus Israel besiegelte. Die Darstel-
lungen auf dem Bogen erzählen die Ge-
schichte des Feldzugs.
Weiter geht es über die Via Sacra nach
links zum Kern des Forums. Über die Via
Sacra führten übrigens die Triumphzüge
der Römer nach erfolgreichen Feldzügen.
Im Zentrum des Forums (links von der
Via Sacra) befindet sich der Tempel der
Vesta, von dem allerdings nur noch eini-
ge Säulen und eine Mauer erhalten sind.
Die Vestalinnen waren die Priesterin-
nen des alten Rom; sie wurden bereits
im Kindesalter ausgewählt und durften
kein körperliches Gebrechen aufweisen.
Sie mussten sich verpflichten, 30 Jahre
lang unverheiratet zu bleiben und sich
ausschließlich den ihnen übertragenen
Aufgaben zu widmen: der Darbringung
von Opfern und vor allem dem Hüten
des heiligen Feuers, das den Römern als
Zeichen für den Fortbestand des Staa-
tes galt. Am Neujahrstag, im alten Rom
war das der 1. März, löschten die Rö-
mer in ihren Häusern das Feuer und hol-
ten sich ein neues an der Flamme des
Vesta-Tempels.
Der Feuerkult reicht weit in die vorrö-
mische Zeit zurück: Für die ersten Hirten
auf dem Palatin war ein ständig bren-
nendes Feuer, von dem sich jeder be-
dienen konnte, Lebensgrundlage. Das
Erlöschenlassen des Feuers war das
schlimmste Vergehen, dessen sich eine
Vestalin schuldig machen konnte; es hat-
te den sicheren Tod zur Folge.
Der Weg führt weiter über die Via Sac-
ra. Auf der linken Seite sieht man die ge-
waltigen Ausmaße der Gerichtshalle des
antiken Rom, der Basilika Julia. Die hier
abgehaltenen Prozesse zogen meistens
eine große Menge von Zuschauern an,
die mit lautstarkem Interesse die Vor-
gänge im Gerichtssaal verfolgten. Die
Basilika wurde zum wesentlichen Teil
zwischen 55 und 44 v. Chr. unter Cae-
sar erbaut und schließlich unter sei-
nem Nachfolger Augustus fertiggestellt.
Sie war 101 m lang und 49 m breit. Nur
die Fundamente sind erhalten geblie-
ben. Die Christen übernahmen später
den Grundriss der Basiliken für ihren
Kirchenbau.
Gegenüber der Basilika Julia kann
man die Überreste der Basilika Aemilia
sehen. Die Basilika war die Heimat der
römischen Geldwechsler und, schenkt
man den Berichten der Zeitgenossen
Glauben, eines der schönsten Gebäude
der damals bekannten Welt.
Der Ziegelbau der Kurie (links neben
der Basilika Aemilia) ist eines der best-
erhaltenen Gebäude auf dem Forum.
Von hier aus kontrollierte der römische
Senat die Geschicke des Weltreichs.
Da die Kurie nur Platz für 300 Senato-
ren bot und die Zahl der Abgeordneten
im Lauf der Zeit immer größer wurde (zur
Zeit Caesars etwa 800), mussten die Ver-
sammlungen oft im Freien abgehalten
werden. Im 7. Jahrhundert wurde die Ku-
rie in eine Kirche umgewandelt.
µ Metrolinie B bis Colosseo. Der Eingang
befindet sich auf der Via San Gregorio, nur
wenige Schritte vom Konstantinsbogen
entfernt.
µ Öffnungszeiten s. Palatin. Das Kombiticket
für Kolosseum, Palatin und Forum Romanum
kostet 12 €.
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