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tes (1513) nicht fertig. Erst 1545 konn-
te der Künstler das Grab vollenden. Das
Leergrab wurde dann aber nicht mehr im
Petersdom aufgestellt, sondern bekam
seinen weniger prominenten heutigen
Standort.
Das bekannteste Detail des Grabes
ist die eindrucksvolle, mit zwei Hörnern
gekrönte Statue des Moses, die Michel-
angelo 1516 fertigstellte. Es handelt
sich um eine Momentaufnahme: Moses
kommt mit den Gesetzestafeln, in denen
die zehn Gebote eingemeißelt sind, ge-
rade vom Berg Sinai und sieht, wie das
Volk Israel um das Goldene Kalb tanzt.
Warum die Statue Hörner trägt, ist ein-
fach damit zu erklären, dass Michelan-
gelo einem Übersetzungsfehler aufge-
sessen ist. Im hebräischen Text steht ei-
gentlich, dass Moses Gesicht nach der
Besteigung des Berges „Strahlen ge-
worfen habe“, in der Übersetzung in das
Lateinische steht aber das Gesicht sei
gehörnt gewesen (facies cornuta = ge-
hörntes Gesicht, statt facies coronata =
strahlendes Gesicht).
Auch die den Moses umrahmenden
Statuen der biblischen Schwestern Lea
und Rachel stammen von Michelangelo.
Eine Anekdote erzählt, dass der Künst-
ler, nachdem er das Werk fertiggestellt
hatte, seinen Meißel gegen die so leben-
dig wirkende Statue geworfen hatte und
ausrief: „Warum sprichst Du nicht?“
Das Werk der Spätrenaissance gilt in
der Kunstgeschichte als das erste Re-
naissancewerk, das schon auf die folgen-
de Epoche des Barock verweist.
µ Geöffnet: täglich von 8-12.30 und 15-18,
im Sommer bis 19 uhr
Römische Brunnen
in einer Stadt, in der im Sommer Tempe-
raturen um die 40 Grad durchaus normal
sind, muss man viel trinken. Etliche Stra-
ßenhändler bieten zwar Wasser an, das
aber deutlich überteuert ist. Machen Sie
es einfach wie die Römer und trinken Sie
das „aqua del sindaco“, was auf Deutsch
so viel bedeutet wie „das Wasser des
Bürgermeisters“. Das gibt es kostenlos
an den zahlreichen Brunnen, die überall
in Rom zu finden sind. Entweder befüllen
Sie ihre eigene Wasserflasche, oder Sie
tun es den Einheimischen gleich: Hal-
ten Sie den Wasserhahn unten zu. Oben
befindet sich ein kleines loch, aus dem
das erquickende Nass direkt in den Mund
strömen kann. Es bedarf aber einiger
Übung: Beim ersten Versuch werden Sie
sich höchstwahrscheinlich eine unfreiwil-
lige Dusche verpassen.
5. Jahrhundert n. Chr. Damals schenkte
die Kaiserin Valentinian III. der Kirche die
Ketten, in denen Petrus angeblich nach
Rom gebracht wurde. Die wertvollen Re-
liquien machten die Kirche bekannt und
gaben ihr den Namen: Vincoli bedeutet
„Ketten“. Die Reliquie befindet sich noch
heute in einem prächtigen Tabernakel
unter dem Hochaltar.
Das berühmteste Kunstwerk in der
Kirche ist das Leergrab für Papst Juli-
us II. Michelangelo erhielt bereits 1505
den Auftrag, für das Kirchenoberhaupt
im Petersdom ein Grab zu errichten. Es
sollte eine monumentale Grabanlage
mit 40 Skulpturen werden. Wegen der
sich verzögernden Arbeiten in der Sixti-
nischen Kapelle aber wurde Michelange-
lo mit dem Grab bis zum Tod des Paps-
Um zum Palatin zu gelangen, gehen Sie
den Weg wieder zurück zum Kolosseum,
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