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Das funktionsgerechte Gestalten ist die dominierende Gestaltungsregel. Durch beanspru-
chungsgerechtes Gestalten werden die Abmessungen der Bauteile optimiert. Das fertigungsge-
rechte Gestalten begleitet die funktionsgerechte Gestaltung und bercksichtigt vor allem den
Gesichtspunkt der kostengnstigen Fertigung der Bauteile und ihrer Montage.
Zu den speziellen Gestaltungsregeln geh￶ren das zerspanungsgerechte, das gie￟-, schmiede-
und schwei￟gerechte, das korrosions- und recyclinggerechte, das montagegerechte Gestalten
und andere Regeln, die zumeist auf ein bestimmtes Fertigungsverfahren zugeschnitten sind.
CAD-konformes Gestalten
CAD-konformes Gestalten bedeutet, die M￶glichkeiten des CAD-Systems beim Konstruieren
auszusch￶pfen. Es ist nicht nur eine Nachbildung herk￶mmlicher Konstruktionsmethoden auf
Rechnern sondern beinhaltet besondere Aspekte und besitzt eine Reihe eigenst¦ndiger Regeln.
Einige Arbeitsweisen sind neu. Beispielsweise lassen sich Variantenkonstruktionen effektiv
nur ber Konstruktionstabellen und Formeleditor am Rechner realisieren. W¦hrenddessen sind
das Einbinden von Normteilbibliotheken und das Nutzen von Wiederholteilkatalogen schon
selbstverst¦ndlich. Laufend kommen neue Anwendungen hinzu. Der Konstrukteur ist gut bera-
ten, wenn er sich den neuen Techniken nicht verschlie￟t. CAD-konformes Gestalten darf je-
doch nicht als Anpassung der zu konstruierenden Bauelemente an CAD-spezifische Vorgaben
im Sinne von Einschr¦nkungen verstanden werden!
Ein Hauptziel des CAD-konformen Gestaltens sind stabile, ¦nderungsfreundliche Modelle. Ei-
ne besondere Bedeutung besitzt hierbei das assoziative, objektorientierte Modellieren von Bau-
teilen, das besonders weit in CATIA V5 ausgebaut ist und in diesem Buch beschrieben wird.
Die ber diesen Weg modellierten Teile sind gegenber Abmessungs¦nderungen weitgehend
stabil.
Bei der Konstruktion von Baugruppen ist die Regel, dass die Bauteile in ihrer Lage zueinander
nach funktionellen Gesichtspunkten ausgerichtet werden, aber in ihrer Geometrie voneinander
unabh¦ngig bleiben. In CATIA V5 sind aber auch solche Arbeitsweisen m￶glich, bei denen
ein Teil von einem anderen in seinen Abmessungen abh¦ngig wird. Das bewirkt Vorteile beim
Aufbau von Baureihen und beim ᅣndern. Die ᅣnderungen im abh¦ngigen Teil verlaufen unter
Kontrolle eines Programms. Nachteilig ist der h￶here Modellierungsaufwand. Au￟erdem kann
das abh¦ngige Teil in anderen Baugruppen nicht angepasst werden. Zu diesem Themengebiet
erfolgen im Kapitel 11 Aussagen.
Grunds¦tzlich sollte man keine trickreiche Modellierung anstreben. Sp¦testens beim ᅣndern
des Modells durch einen anderen Konstrukteur werden Probleme auftreten. Eine klare ber-
sichtliche Strukturierung der Modelle zahlt sich in jedem Fall aus.
Eine Reihe spezifischer Gestaltungsregeln fr die Modellierung von Volumenk￶rpern werden
von Ziethen in /10/ aufgestellt. Ziel ist es auch hier, eine Stabilit¦t der Modelle gegenber Ge-
ometrie¦nderungen zu erreichen. Ziethen formuliert Prinzipien fr die Strukturierung von Vo-
lumenmodellen und K￶rpern, fr die Definition von Steuergeometrie, fr den Aufbau einer
Kontur, fr Ausformschr¦gen sowie fr Verrundungen und Fasen, fr die Integration von Fl¦-
chen und fr das ᅣndern einer Geometrie.
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