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9 Systematische, objektorientierte Teilekonstruktion
9.1 Grundlagen
Ziel
Ein Ziel der Teilekonstruktion mit einem CAD-System sollte es sein, die Bauteile
¦nderungs-
freundlich
zu
gestalten
. Dazu ist konstruktionssystematisches Vorgehen erforderlich.
Aus der Funktion eines Teiles in der Baugruppe ergibt sich seine Gestalt. Es sind meistens
mehrere geometrisch unterschiedliche Gestaltungsvarianten mglich. Aus der Funktion und
aus der Beanspruchung der Bauteile und aus den Randbedingungen zu benachbarten Teilen er-
geben sich die konkreten Abmessungen des Teiles. Im Konstruktionsprozess (besonders in der
Entwurfsphase) bleibt es nicht aus, dass die Abmessungen der Bauteile ver¦nderten Belastun-
gen, Werkstoffen, Fertigungsbedingungen, Randbedingungen usw. neu angepasst werden
mssen. Der dazu notwendige ᅣnderungsaufwand fr die bereits modellierten Teile sollte sich
dabei in vertretbaren Grenzen halten.
Minimieren des ᅣnderungsaufwandes fr modellierte Bauteile
Die
Gestaltungsvariante wird
nach einem Variantenvergleich
sorgf¦ltig ausgew¦hlt
. Ein
Wechsel der Gestaltungsvariante fhrt in der Regel zu einer Neukonstruktion des Teiles. Das
Modell eines Gusshebels l¦sst sich beispielsweise nachtr¦glich kaum in ein geometrisch anders
gestaltetes Modell eines Schweihebels umwandeln.
Die ausgew¦hlte Gestaltungsvariante wird im CAD-System weitgehend objektorientiert (und
nicht koordinatenorientiert) ausgefhrt. Nahestehende Begriffe fr den hier gew¦hlten Begriff
objektorientiertes
Gestalten
sind die Begriffe
assoziatives
Gestalten
und parametrisches
Gestalten. Bevor mit dem Modellieren begonnen wird, sollte festgelegt werden, welche Para-
meter unbedingt variabel sein mssen.
Die Grundskizze (Profil) wird auf einer der drei Hauptebenen aufgebaut. Der Grundkrper
entsteht durch Ausdehnen des Profils in den Raum. Bei komplexeren Krpern werden weitere
Skizzen
nicht an das Koordinatensystem
sondern
an das bereits erzeugte Objekt
durch
geometrische Bedingungen
gebunden
, z. B. an bereits bestehende Krperkanten. Die Skiz-
zen knnen auf Krperebenen bereits vorhandener Teile oder auf erzeugten Referenzebenen
aufgesetzt werden. Die Profilskizzen der Teilkrper werden (wo es sinnvoll ist) nicht durch
Maangabe sondern in Bezug auf Geometrieelemente von bereits bestehenden Teilkrpern
ausgedehnt. Die Bindungen durch geometrische Bedingungen zum bereits bestehenden Objekt
sind assoziativ, d.h. bei Ma¦nderungen passen sie sich vorteilhaft automatisch an. Nicht alle
denkbaren sp¦teren ᅣnderungen knnen bei der Modellierung bercksichtigt werden, wodurch
es bei der Ausfhrung der ᅣnderung zu geometrischen Konflikten kommen kann. Die Grund-
form einer Gestaltungsvariante sollte gesondert abgespeichert werden und kann als Quelle fr
eine Ver¦nderung der Variante genutzt werden. Bei symmetrisch aufgebauten Krpern kann
der Arbeitsaufwand durch eine gnstige Modellierungsstrategie gesenkt werden.
Die
Feingestaltung
(Anbringen von Auszugsschr¦gen, Verrundungen, Fasen, teilweise auch
von Bohrungen)
erfolgt in der Regel zuletzt
. Bei Ma¦nderungen stellen die feingestalteten
Elemente bei komplizierten Teilen oft das grte Konfliktpotential dar. Im Konfliktfall kann
auf die Grundform zurckgegriffen werden.