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8 Verwenden und Konstruieren von Normteilen
8.1 Grundlagen
Durch Normung werden Gegenst¦nde und Vorschriften planm¦ig zum Nutzen der Allge-
meinheit vereinheitlicht. Zu unterscheiden sind internationale (ISO), europ¦ische (EN) sowie
deutsche Normen (DIN) als Vertreter der nationalen Normen und firmenspezifische Werknor-
men.
Genormte Maschinenelemente, kurz Normteile genannt, sind konstruktive Bestlsungen.
Als Kaufteile fhrt ihre Verwendung zu Einsparungen in Konstruktion und Fertigung.
Normteile und Normalien werden im CAD-System in Katalogen zur Verfgung gestellt.
Da Normteile wie Schrauben, Muttern, Bolzen, Stifte usw. vom Anwender nicht selbst herge-
stellt sondern einbaufertig bezogen werden, ist die Darstellung im CAD-System im Wesentli-
chen auf die genormten Anschlussbedingungen beschr¦nkt. Herstellerspezifische Unterschiede
der Normteile drfen keine funktionellen Auswirkungen haben.
ᅣhnlich verh¦lt es sich mit verschiedenen standardisierten Baugruppen. Besonders zu erw¦h-
nen sind hier die W¦lzlager, deren Abmessungen international genormt sind und die deshalb in
den meisten Normteilkatalogen mit enthalten sind.
Normalien wie Spindeln, Zahnr¦der, Griffelemente usw. sind Bauteile oder Baugruppen, die
nicht genormt sind aber wie Normteile in Katalogen als Kaufteile zur Verfgung stehen.
Die CAD-Normteilkataloge enthalten von jedem Bauteil oder jeder Baugruppe ein ber For-
meln gesteuertes, parametrisches Modell. Die verschiedenen Mavarianten sind in einer so
genannten Konstruktionstabelle gespeichert. Nach dem Einbau des Normteiles in eine Bau-
gruppe ist es in der Regel von dem Katalog entkoppelt.
Etwas anders verh¦lt es sich mit firmenspezifischen Wiederholteilen. Wiederholteile wie Wel-
len, Hebel, Deckel usw. sind Teile, die auch in anderen Konstruktionen als der ursprnglichen
Verwendung finden knnen. Ihr Einbau verspricht Kosteneinsparungen. Sie sind keine Norm-
teile und werden in der Regel in der Firma selbst hergestellt. Eine Entkopplung vom Katalog
ist problematisch, da Auswirkungen von ᅣnderungen im Baugruppenmodell dann nicht mit
erfasst werden. Andererseits knnen unkontrollierte ᅣnderungen am Wiederholteil zu Strun-
gen in anderen Baugruppen fhren, in die das Teil auch eingebaut wurde.
In der Regel werden Normteile in das Baugruppenverzeichnis gespeichert.
Damit wird als
Vorteil die Unabh¦ngigkeit vom Katalog gesichert. ᅣnderungen am Katalog haben dann keine
Auswirkungen an den bestehenden Baugruppenmodellen. Nachteilig ist, dass die Auswirkun-
gen von Normteil¦nderungen auf die Baugruppe unter Umst¦nden nicht rechtzeitig erkannt
werden.
Fr die ᅵbungen ist es zweckm¦ig, sich ein Verzeichnis
Wiederholteile
anzulegen, in dem
mehrfach verwendete Teile abgelegt werden. Damit lassen sich auch die Auswirkungen ver-
schiedener Arbeitsweisen studieren.