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späten 1980er-Jahre wichtige Klubs und
Studios. In der Denmark Street (Nr. 4) öff-
nete 1963 das Regent Sound Studio. Die
Rolling Stones nahmen hier ihr erstes Al-
bum („The Rolling Stones“) auf. 1975 haus-
ten die Sex Pistols in einer Wohnung über
einem Laden (6 Denmark Street) und fre-
quentierten das Giaconda Café um die Ecke
(heute der Giaconda Dining Room). David
Bowie lebte in einem umgebauten Kran-
kenwagen ganz in der Nähe des Cafés.
Im Ham Yard (Windmill Street) be-
fand sich der Scene Club, der von Ronan
O'Rahilly geführt wurde. 1964 rief er den
Piratensender Radio Caroline ins Leben,
der von einem Boot aus angesagte Musik
spielte - die Geschichte wurde im Jahr
2009 als „Radio Rock Revolution“ („The
Boat That Rocked“) verfilmt. Radio Caro-
line sendet übrigens noch heute über das
Internet (www.radiocaroline.co.uk).
Der legendäre Marquee Club (90 War-
dour Street, später Charing Cross Road)
wurde zum angesagtesten Klub Londons,
hier spielten u. a. Jimi Hendrix, The Who,
Led Zeppelin, The Police, The Cure, Rod
Stewart etc. Das Video „I'm your man“
von Wham! wurde u. a. hier gefilmt.
In den 1980er-Jahren wurde der Wag
Club (33-37 Wardour Street) zur wich-
tigen Adresse. Alles, was in der New-Ro-
mantic-Popszene Rang und Namen hatte,
versammelte sich hier, um zu feiern, und
trat auch auf. Auch die ersten Hip-Hop-
Stars bekamen hier ihre Chance. 2001
schloss der Klub allerdings.
Eines der wenigen Lokale, die die Jahr-
zehnte überdauert haben, ist der 100
Club (s. S. 42). Bereits 1942 öffnete der da-
malige Jazzklub seine Türen und passte
sich den jeweils neuen Strömungen an.
Heute bietet er ein breit gefächertes Pro-
gramm mit neuen Bands, Jazz- und The-
menabenden (z. B. Northern Soul).
Der Stadtteil Camden ist eng mit der
Londoner Musikszene verbunden. In dem
kleinen Stadtzentrum befinden sich mehr
Musikklubs als anderswo in London.
Im Roundhouse (s. S. 43) traten die ers-
ten Glamrocker und Punks auf. Im Elec-
tric Ballroom (s. S. 42) spielen namhafte
Bands der Indieszene.
Camden wird als Geburtsort des „Brit-
pop“ der 1990er-Jahre gesehen, Bands
wie Blur erlangten hier zum ersten Mal
Aufmerksamkeit. Oasis nahmen ganz
in der Nähe beim Label Creation ihre
CDs auf. Das Coverfoto des Oasis-Albums
„What's the Story? Morning Glory“ wur-
de allerdings in der Berwick Street in Soho
aufgenommen. Der Klub Barfly (s. S. 42)
verhalf später Coldplay und Franz Ferdi-
nand zu erstem Ruhm. Die Sängerin Amy
Winehouse lebte und verstarb (2011) in
einer Wohnung am Camden Square. Ihre
Stammkneipe war der Pub The Hawley
Arms (2 Castlehaven Road).
Im Frühjahr (meist Anfang Mai) fin-
det das zweitägige Musikfestival Camden
Crawl statt. An ca. 35 Veranstaltungsor-
ten sind dann über 100 Bands zu sehen.
Die Stadtverwaltung von Camden hat in-
zwischen die App „camden-town“ heraus-
gebracht, die man bei iTunes kostenfrei
herunterladen kann. Unter anderem gibt
es hier eine Führung durch alle Musiklubs
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