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Jeden Tag pendeln zahllose Menschen
zur Arbeit in die Hauptstadt. Londons
Einzugsbereich erstreckt sich nach Nor-
den, Süden, Osten und Westen, zahlrei-
che Pendlerzüge bedienen die Routen.
Pendler (commuters) sind bis zu vier
Stunden pro Tag „auf Achse“. Allein aus
der im Südosten Englands gelegenen
Grafschaft Kent reisen jeden Morgen
120.000 Menschen nach London, das
sind 15 Prozent der Einwohner dieser
Grafschaft und nur die wenigsten sind
Pendler mit sehr guten Jobs, die in der
Metropole hohe Gehälter beziehen.
Die mit der täglichen „Völkerwande-
rung“ verbundenen immensen organi-
satorischen Probleme löst seit 1933 das
London Transport Board, heute Trans-
port for London (TfL) genannt. Auf 18
Endbahnhöfen im Stadtgebiet und ei-
ner Vielzahl kleinerer Stationen sorgt die
Behörde alltäglich für eine zügige und
pünktliche An- und Abfahrt.
Die seit 1993 privatisierte Bahn wird je
nach Region von verschiedenen Gesell-
schaften betrieben, dies hat nicht über-
all den Service verbessert. Unzählige Kla-
gen über Verspätungen und überfüllte
Waggons sowie die hohen Fahrpreise ge-
hen Tag für Tag in der Zentralverwaltung
ein. Es häufen sich Verspätungen und
Totalausfälle aufgrund von Personalman-
gel oder defekten Signalsystemen.
Das schnellste Verkehrsmittel der
Stadt ist die U-Bahn, Tube („Röhre“) ge-
nannt. Daneben verkehren rund 9000
zumeist doppelstöckige rote Busse auf
einem Streckennetz von 6670 km Län-
ge. Sie befördern jährlich über 240 Mio.
Menschen. Der Platz, über den pro Stun-
de die meisten „Doppeldecker“ rollen, ist
mit 516 Bussen der Trafalgar Square.
In den letzten Jahrzehnten wurden Mil-
lionen in die Überholung und den Neu-
bau des Schienennetzes, der U-Bahn
und des Busnetzes investiert. Eine
brandneue Flotte an Stadtbussen ver-
kehrt in der Stadt. Auf Intitiative des Bür-
germeisters Boris Johnson gerade neu
hinzugekommen sind die neuen „Route-
master“, Busse, die wie ihre historischen
Vorgänger hinten eine offene Plattform
zum Aufspringen haben. Das U-Bahn-
Netz wurde aufgrund der anstehenden
Olympiade in östlichen Stadtbezirken er-
weitert, sodass es nun überall eine gute
Anbindung gibt. Dies hat übrigens we-
sentlich zur positiven Entwicklung dieser
Bezirke beigetragen.
Eine der wichtigsten Initiativen des
Bürgermeisters war die Einführung der
sogenannten „Boris Bikes“. Dies sind
Leihfahrräder, mit denen man sich in der
Innenstadt bewegen kann, um Parkplatz-
suche, die Congestion Charge (eine „Ver-
stopfungsgebühr“ für Leute, die mit dem
Privatwagen in die Innenstadt fahren
wollen) oder überfüllte U-Bahnen zu mei-
den. Leider leben Radfahrer im Londoner
Verkehr aber gefährlich: Es gibt eine er-
schreckend hohe Anzahl an Unfalltoten.
London ist der wichtigste Straßen-
knotenpunkt der britischen Insel. Gro-
ße Ausfallstraßen und Autobahnen ge-
hen von hier aus in alle Richtungen des
Landes. Die M25 ist die Londoner Um-
gehungsautobahn, von der Ausfallstra-
ßen in alle Himmelsrichtungen abzwei-
gen. Die teils sechsspurige Autobahn ist
dem Verkehrsaufkommen dennoch nicht
mehr gewachsen und es kommt häufig
zu Staus.
F Tief geht es hinunter in die
U-Bahn-Station Piccadilly Circus
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