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Noch heute leben im East End Gemein-
schaften aus Pakistan, Bangladesch
und Afrika. Die Gegend um den Be-
zirk Whitechapel ist von arabischen Ge-
schäften und der ostlondoner Moschee
geprägt, die südliche Brick Lane J ist
ebenfalls von Einwanderern aus Pakis-
tan bewohnt.
In den 1990er-Jahren entdeckte die
Künstlerszene die Viertel des East End
für sich. In alten Warenhäusern fand
man billige Lofts, in denen Gallerien,
Klubs und Läden eingerichtet wurden.
Seitdem hat im East End die Gentrifizie-
rung eingesetzt. Einst preiswerte Immo-
bilien werden aufgekauft und restauriert
und heute findet man selbst in Shore-
ditch und Hoxton kaum mehr erschwing-
liche Wohnungen. Der Norden Hackneys
wird inzwischen von großen Bürogebäu-
den eingenommen, wo sich kreative Un-
ternehmen der IT-Branche, Designer und
Werbeagenturen angesiedelt haben. Die
letzten Einwanderer werden langsam
aber stetig aus dem East End „heraussa-
niert“, sodass es unklar ist, ob sich das
multikulturelle Flair des Viertels noch
sehr lange halten wird.
Schon immer setzte man sich für die
Belange der Anwohner ein. So wurde
1939, nach dem Überfall der Faschis-
ten auf das East End, Picassos „Guerni-
ca“ ausgestellt. Die Galerie war eine der
ersten, die in den 1960er-Jahren Pop-Art
zeigte.
Der Eintritt in die Galerie ist kostenlos
und hier kann man einige „Klassiker“ der
modernen Kunst bewundern, aber auch
Werke zeitgenössischer Künstler.
μ 80 Whitechapel High Street, Tel. 75227888,
www.whitechapel.org, u-Bahn aldgate east,
Di-So 11-18 uhr, Do bis 21 uhr, eintritt frei
J Brick Lane **
[R11]
Von der Whitechapel Gallery I ein
Stückchen weiter in Richtung Osten ge-
langt man zur Brick Lane. Hier haben ei-
nige Graffiti überlebt, Galerien und Kul-
turräume reihen sich aneinander.
Ein Torbogen markiert den Eingang
zum bengalischen Teil der Straße mit
zahlreichen Curry-Restaurants, Sari-
Shops und Videoläden mit den neus-
ten Filmen aus Bollywood. Im Mai findet
hier das Baishaki Mela (www.baishakhi-
mela.org.uk) statt, das Neujahrsfest der
Bengalen mit Umzügen und indischen
Tanzveranstaltungen.
Geht man weiter nach Norden, er-
streckt sich rechter Hand der Komplex
der Old Truman Brewery. Hier wurde
in einer alten Brauerei ein Zentrum für
Design und Mode eingerichtet. Zahlrei-
che Agenturen sind hier beheimatet, es
finden Märkte wie der Sunday Upmar-
ket statt (s. S. 26) und es gibt Restau-
rants, einen Konzertraum und einen
Nachtklub.
μ The Old Truman Brewery, 91 Brick Lane,
Tel. 77706000, www.trumanbrewery.com
I Whitechapel
Gallery *** [R11]
Einen guten ersten Eindruck von der leb-
haften Kulturszene des East End gewinnt
man in der Whitechapel Gallery, die sich
unweit der U-Bahn-Station Aldgate East
befindet. Auf Initiative des Wohltäters
Samuel Barnett wurde das Kulturzen-
trum im Jahr 1901 ins Leben gerufen.
Hier wird noch heute die Bevölkerung
sehr stark in das Kulturprogramm mit-
einbezogen und es gibt viele Workshops
und Kurse.
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