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der mit seiner Sammlung den Grund-
stock für das British Museum  ge-
legt hat. Da gibt es beispielsweise einen
Hans Place, einen Hans Crescent, eine
Hans Road und eben die Sloane Street.
Schöne Stadthäuser in den unterschied-
lichsten Stilrichtungen schmücken diese
Straßen.
Über die Sloane Street gelangt man
schließlich zum Sloane Square. Auf hal-
ber Strecke passiert man übrigens rechts
das Cadogan Hotel, in dem Oscar Wilde
(s. S. 215) einst verhaftet wurde.
_ King's Road **
[I16]
In südwestlicher Richtung verläuft die
King's Road: Der Name deutet schon an,
was es einst mit dieser Straße auf sich
hatte: Sie war früher die königlich-priva-
te „Schnellstraße“ von Karl II., auf der
dieser von Whitehall zu seinem Palast
Hampton Court sowie zum Domizil sei-
ner Mätresse, Nell Gwynne, eilen konnte.
Normale Bürger durften die Kutsch trasse
nicht befahren, verdiente Adlige dagegen
bekamen vom Monarchen einen Son-
derausweis und konnten dann auch die-
se privilegierte Route benutzen. Erst um
1820 machte man die King's Road der
Öffentlichkeit zugänglich. Danach wurde
das Viertel um die Straße bei Literaten,
Künstlern und Bohemiens beliebt. Jona-
than Swift und Oscar Wilde sowie Maler
wie Dante Gabriel Rosetti und J. M. W.
Turner lebten hier. In den 1960er-Jahren
wurde Chelsea zur Hochburg der Swin-
ging Sixities. Heutzutage prägen ausge-
fallene Boutiquen, Pubs, Restaurants
und Delikatessengeschäfte das Bild von
Chelseas Hauptstraße.
Bei Hausnummer 430, fast in der Nähe
von Fulham, befindet sich der berühm-
te Laden, der seit den 1970er-Jahren
von der Designerin Vivienne Westwood
^ Royal Court Theatre *
[J15]
Am Sloane Square, inmitten von Chel-
seas Zentrum, befindet sich das Roy-
al Court Theatre, berühmt geworden
durch die Stücke von George Bernhard
Shaw, die hier uraufgeführt wurden, so-
wie durch John Osbornes „Blick zurück
im Zorn“, das am 8. Mai 1956 Premie-
re hatte: Das Drama gab das Startsig-
nal für die Jugendbewegung der Angry
Young Men, die im Nachkriegsengland
den vorherrschenden Konservativismus
attackierten, und markierte den Beginn
des modernen realistischen Theaters in
Großbritannien.
Im Royal Court Theatre kamen u. a.
auch Stücke von Brecht und Sartre zur
Aufführung und Harold Pinter, Nobel-
preisträger für Literatur 2005, ließ eben-
falls hier viele seiner Stücke aufführen.
Heute macht das Royal Court mit dem
Projekt „Local Theatre“ von sich reden,
das jungen Autoren aus den verschiede-
nen Einwandererkulturen eine Chance
gibt, ihre Werke vorzustellen.
µ Sloane Square, u-Bahn Sloane Square,
Kartenverkauf Mo-Sa 10-18 uhr (Tel.
75655000), www.royalcourttheatre.com
Kulinarisches am Theater
Vor und nach den Vorstellungen sind
das Café und die Bar des Royal Court
Theatre ^ beliebte Treffpunkte.
nahe der u-Bahn-Station Sloane
Square gibt es rund um den Duke of York
Square noch zahlreiche weitere schicke
Cafés, in denen man eine Verschnauf-
pause einlegen kann.
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