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Chelsea und Belgravia
Messen im Chor der Chelsea Old Church.
Nachdem er 1529 sein politisches Amt
bekam, gingen bedeutende Leute wie
der Humanist Erasmus von Rotterdam
bei ihm aus und ein; auch Heinrich VIII.
ließ einen kleinen Palast nahe dem
Dörfchen errichten - der langsame Auf-
schwung von Chelsea begann.
Anfang des 18. Jh. zogen dann ver-
diente Veteranen in das von Christopher
Wren erbaute Royal Chelsea Hospital
und bestimmten das Bild des Ortes. Zur
gleichen Zeit entwickelte sich Chelsea
durch den Ranelagh Park zu einem be-
liebten Naherholungsgebiet der städti-
schen Bevölkerung.
Ein Jahrhundert später prägten dann
Künstler, Wissenschaftler, Literaten und
Dandys dieses Quartier. Einen Spazier-
gang beginnt man am besten an der U-
Bahn-Station Knightsbridge, von der aus
man in südlicher Richtung die Sloane
Street hinunterflanieren kann.
Geschichte
Chelsea galt einst als eine der besten
Wohnadressen Londons. In den 1960er-
Jahren entwickelte sich die King's Road,
die das Viertel von Nordosten nach Süd-
westen durchquert, zu einem Magneten
für die „hippe“ Mode- und Musikszene
der Swinging Sixties (s. S. 92). Das nörd-
liche Ende der King's Road, rund um den
Sloane Square, ist noch immer ein sehr
schickes Viertel. Im Osten grenzt daran
der Stadtteil Belgravia an, der sich im
Besitz des Duke of Westminster befin-
det. Belgravia ist auch weiterhin ein be-
liebtes Viertel der Millionäre und Milliar-
däre - oder derer mit Adelstiteln, die in
angemessener Umgebung Anonymität
wahren möchten.
Entlang der King's Road, die sich
über drei Kilometer bis nach Fulham er-
streckt, kann man sehr gut bummeln,
einkaufen und in zahlreichen Cafés ein-
kehren. Die umliegenden Wohnviertel,
weitgehend mit georgianischen Terras-
senhäusern, werden vor allem von Mit-
gliedern der oberen Mittelklasse und so-
genannten „Neureichen“ bewohnt.
Im 16. Jh. war Chelsea ein vor den To-
ren Londons gelegenes Fischerdorf. Um
1520 bezog Thomas Morus, Philosoph
und späterer Lordkanzler von Heinrich
VIII., ein Haus in dem verschlafenen Ört-
chen. Sein berühmtes Werk „Utopia“ war
bereits in einer lateinischen Version er-
schienen, eine englische Ausgabe veröf-
fentlichte man erst 15 Jahre nach seiner
Hinrichtung.
Wie die Chronisten berichten, nahm
Morus regen Anteil am öffentlichen Le-
ben im Dorf und sang gar während der
] Sloane Street und
Sloane Square * [J15]
An der U-Bahn-Station Knightsbridge tref-
fen die Sloane Street und die Knights-
bridge Road, die im Westen zur Kensing-
ton Road wird, zusammen. Die Knights-
bridge Road ist eine der schicksten
Einkaufs- und Wohnadressen. Hier be-
findet sich unter anderem das Edelkauf-
haus Harvey Nichols (s. S. 24). An diesem
Ende der Sloane Street reihen sich au-
ßerdem Boutiquen internationaler De-
signer wie Chanel, Dior und Armani an-
einander. An das Viertel Knightsbridge
schließt sich westlich der Bezirk South
Kensington an.
Weiter südwestlich erinnert im Stadt-
teil Brompton vieles an Sir Hans Sloane,
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