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in der britischen Metropole nichts mehr
an die glorreichen Theaterjahre von
Shakespeare erinnerte. Über mehrere
Jahrzehnte verfolgte er entschieden und
hartnäckig den Plan, das einstige Globe
neu errichten zu lassen. Mit unglaubli-
cher Energie sammelte er Spendengel-
der in aller Welt und war schließlich er-
folgreich. Ohne Sam Wanamaker gäbe es
das Globe nicht. Der visionäre Theater-
mann starb 1993 im Alter von 72 Jahren.
Im Januar 2014 öffnete das überdach-
te Sam Wanamaker Playhouse, das auf
einem Design des 17. Jh. basiert. Hier
werden neue Produktionen gezeigt.
μ 21 New Globe Walk, Bankside, U-Bahn Lon-
don Bridge, Kartenverkauf Tel. 74019919,
www.shakespearesglobe.com, Mo-So 9-
17 Uhr, Führungen 10.30-17 Uhr, alle 30
Minuten, Eintritt: Erw. 13,50 £, Kinder (5-15
Jahre) 8 £
„Dictionary of the English Language“
wurde erst im Jahr 1884 durch das Ox-
ford English Dictionary abgelöst. Von
Johnson stammt der vielfach zitierte
Spruch: „Wer Londons müde ist, ist des
Lebens müde.“ Neben Samuel Pepys
und Dr. Johnson verkehrten noch weite-
re berühmte Männer vergangener Tage
im Anchor: der Shakespeare-Darsteller
David Garrick (1717-1779), der Autor
Oliver Goldsmith (1728-1774) und der
liberale Politiker und SchriftsteIler Ed-
mund Burke (1729-1797).
Während man auf diesem geschichts-
trächtigen Boden ein „Pint of Bitter“
trinkt oder den Ploughman's Lunch (eine
in den 1970er-Jahren erfundene Pub-
Mahlzeit) isst, kann man den Blick auf
die Themse genießen. Da das Globe The-
atre ÷ und die Tate Modern Ö nahebei
liegen, wurde der Pub aber zur Eröffnung
dieser Institutionen umfassend renoviert
und zieht heute fast nur noch Touristen
an. Die Journalisten der Financial Times,
die um die Ecke ihre Redaktion haben,
haben sich für den mittäglichen Lunch
ein anderes Domizil gesucht, um ihre
Mahlzeiten abseits der Touristenströme
zu genießen.
µ 34 Park Street, Bankside, Tel. 740771577,
U-Bahn London Bridge, geöffnet: Mo-Mi
11-23, Do-Sa 11-24, So 12-22.30 Uhr
Ø Anchor Pub *
[P13]
Auf der Ostseite der Southwark Bridge
befindet sich am Flussufer der Anchor
Pub, eine der ältesten Kneipen Londons.
Bereits ab dem 15. Jh. gab es an dieser
Stelle einen lnn. In die Geschichte ging
der Pub aber vor allem deshalb ein, weil
Samuel Pepys von hier aus das Große
Feuer von London im Jahr 1666 beob-
achtete. Er hatte das Geschehen in der
City zunächst von einem Boot aus be-
trachtet und kehrte dann am gegenüber-
liegenden Ufer in die Kneipe ein.
Später wurde der Pub oft von Dr. Sa-
muel Johnson besucht (s. Dr. Johnson's
House E ). Der Gelehrte gehörte zu den
schillerndsten Persönlichkeiten im Lon-
don des 18. Jh. und wurde 1746 damit
beauftragt, ein aktuelles Wörterbuch der
englischen Sprache zu erstellen. Sein
Ù Clink Prison Museum *
[P13]
Der Clink Street folgend, gelangt man zu
einem berüchtigten Londoner Gefäng-
nis, das vom 12. bis zum 18. Jh. in Be-
trieb war. Es befand sich gleich neben
dem Palast des Bischofs von Winches-
ter, der das Laster gleichzeitig förderte
und bestrafte und sich so zweimal an Ge-
bühren bereicherte.
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