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Wer weiter am Südufer spaziert, gelangt
bald zum Globe Theatre ÷ . Im Jahr 1998
machte man sich daran, das historische
Theater, in dem u. a. William Shakespeare
und Christopher Marlowe ihre Stücke auf-
führten, originalgetreu zu rekonstruieren.
In Southwark entstanden auch weitere
Theater wie The Rose, dessen ehemaliger
Standort bei einer Besichtigungstour eben-
falls besucht werden kann (s.S. 151).
Hinter der Southwark Bridge gelangt
man zum Anchor Pub Ø , einer der ältes-
ten Kneipen Londons. Seit dem 15. Jh. gab
es an dieser Stelle einen „lnn“. Der Chro-
nist Samuel Pepys beobachtete von hier aus
das Große Feuer von London im Jahr 1666
und später wurde der Pub oft von dem Lite-
raten Dr. Samuel Johnson besucht.
Im früheren Amüsierviertel Southwark
gab es nicht zuletzt auch eine große Anzahl
von Gefängnissen, denn obwohl das Laster
auf der einen Seite gefördert wurde, da sich
der Bischof an den Gewerbesteuern berei-
cherte, wurde man bereits für kleinste Fehl-
tritte eingekerkert. Eines der berüchtigten
Zuchthäuser war das Clink Prison Ù ,
das sich ganz in der Nähe des Anchor Pub
befindet und vom 12. Jh. bis zum 18. Jh.
betrieben wurde. Die Ausstellung in dem
heutigen Museum ist allerdings eine Art
Horrorkabinett und sollte nicht zu ernst
genommen werden. Ein Stückchen weiter
kann man sich die Überreste des Winches-
ter Palace Ú ansehen, in dem früher der
Bischof residierte.
Über die Cathedral Street kommt man
zum St. Mary Overie Dock, in dem sich der
Segler Golden Hinde 3 befindet. Der Drei-
master aus dem Jahr 1973 ist ein Nach-
bau des Schiffs, mit dem Francis Drake
von 1577 bis 1580 um die Welt segelte. Die
rekonstruierte Golden Hinde ist übrigens
vollkommen seetüchtig.
Ein paar Meter weiter sieht man bereits
den Kirchturm der Southwark Cathe-
dral 4 , der ältesten gotischen Kirche Lon-
dons, aufragen. Die Grundmauern dieser
Kathedrale stammen aus dem Jahr 1106.
Im Inneren befindet sich ein Denkmal für
William Shakespeare, dessen Werke auch
in den bunten Glasfenstern bildlich darge-
stellt sind. Sein Bruder Edmund liegt hier
begraben.
Über die Cathedral Street und die Be-
dale Street erreicht man nun den Bo-
rough Market 5 , auf dem Ökoproduk-
te verkauft werden. In den Markthallen
und drumherum befinden sich Cafés und
Pubs, in denen man gut eine Rast einlegen
kann.
Auf der gegenüberliegenden Seite der Bo-
rough High Street zweigen ab der St. Tho-
mas Street kleine Gassen ab, die zu Hin-
terhöfen, sogenannten Yards, führen. Hier
befanden sich einst die Postkutschenstati-
onen für das fahrende Volk. Heutzutage
erinnern nur noch die Namen der Höfe
an die einstigen Tavernen, die leider ver-
schiedene Feuer, Stadtplanungen der Vik-
torianer und den Zweiten Weltkrieg nicht
überlebt haben. Der einzige noch erhalte-
ne Gasthof ist der gut renovierte George
lnn 6 , der einem eine Vorstellung von den
lnns der damaligen Zeit vermittelt.
Wer den Spaziergang entlang der
Themse noch etwas fortsetzen möchte,
kann sich auf die andere Seite der London
Bridge Ç begeben und den Spaziergang
von der London Bridge bis zum Tower Î
vornehmen (s. S. 126).
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