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zifferung der Hieroglyphen ermöglichte.
Da in England bei den begüterten Adli-
gen nun das Reisen in Mode kam (die so-
genannte „Kavalierstour“), brachten die
jungen Lords und Earls weitere Kostbar-
keiten aus den Ländern der frühen Hoch-
kulturen mit. 1816 bot Lord Elgin dem
Museum die Skulpturen des Parthenon-
Tempels an - noch heute sind die Plasti-
ken eine der größten Besucherattraktio-
nen des British Museum.
Im Jahre 1823 vermachte Georg IV.
der Institution die 120.000 Bände um-
fassende Privatbibliothek seines Vaters,
die King's Library, dafür mussten aber
neue Räumlichkeiten geschaffen wer-
den. 1827 wurde der Ostflügel fertigge-
stellt, aber schon wieder platzte das Mu-
seum aus allen Nähten. Ab 1832 bauten
dann Robert Smirke und später sein Bru-
der Sydney über 30 Jahre lang an neu-
en Gebäudeteilen, Seitenflügeln und
Etagen. Dennoch war das Haus für die
Menge der Exponate auf Dauer zu klein
und so brachte man die naturhistorische
Sammlung Mitte des 19. Jh. nach Ken-
sington. 1884 und 1914 kamen weite-
re Erweiterungsbauten hinzu, 1978 ent-
standen neue Verwaltungsräume sowie
das Restaurant.
1973 trennte man die Bibliothek ab
und rief die Britische Nationalbibliothek
(British Library) ins Leben, für die an der
Euston Road ein neues Gebäude errich-
tet wurde.
Während des Zweiten Weltkriegs si-
cherte man die unersetzlichen Schätze
der Sammlung in den Bergwerksstollen
von Wales vor feindlichen Luftangriffen,
teilweise wurden die Kunstwerke auch in
U-Bahn-Schächten gelagert.
Das British Museum zeigt heraus-
ragende Exponate aus Afrika, Ameri-
ka, Asien, Großbritannien, Europa, Ja-
pan, aus dem Mittleren Osten und der
Pazifikregion.
Eine bedeutende Attraktion der Biblio-
thek war der Reading Room, der Lese-
saal der British Library, gelegen auf der
gegenüberliegenden Seite des Haupt-
eingangs. Der riesige, runde Saal ist mit
einer gigantischen Kuppel überdacht,
durch die gedämpft das Tageslicht auf
die sternförmig angebrachten Lesepul-
te fiel. Karl Marx schrieb übrigens auf
Platz G 7 am „Kapital“. Rundum verlie-
fen an den Wänden bis hoch an die Kup-
pel die Bücherregale und die Galerien
- über 100.000 Bände fasste der Rea-
ding Room. Ursprünglich war der Lese-
saal bei den Erweiterungsbauten im vor-
letzten Jahrhundert gar nicht mitgeplant
worden, sondern ging auf eine mehr oder
weniger „spontane“ Idee des Architekten
Sydney Smirke zurück.
N Der Haupteingang des British
Museum ist immer belebt
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