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Am Puls der Stadt
dete Herzogtum Sachsen-Weimar
regierten. Unter Johann III. (1570-
1605) wurde dabei der Grundstein
für eine kulturelle Entwicklung ge-
legt, die Weimar fortan prägen sollte.
Dichter, Denker und Musiker hinter-
ließen deutliche Spuren. Die Wohn-
häuser Goethes
<
, Schillers
9
und
Liszts
Z
gehören ebenso dazu wie
das Deutsche Nationaltheater
5
,
die Residenz der kunstbeflissenen
Herzogin Anna Amalia (Wittumspa-
lais
7
) sowie die weitläufigen her-
zoglichen Parks und Sommerresiden-
zen (Park an der Ilm
A
, Schloss und
Park Belvedere
]
, Schloss und Park
Tiefurt
^
).
Um das Zentrum herum erstre-
cken sich weitläufige Viertel mit statt-
lichen, gründerzeitlichen Villen. Die-
se waren jedoch nicht wie andernorts
Wohnsitz reicher Fabrikanten, denn
das industrielle Zeitalter ging Dank
der Abneigung Großherzog Carl Ale-
xanders (1818-1901) gegen hohe
Schornsteine an Weimar nahezu
spurlos vorüber. Hier lebte vielmehr
das kulturell gebildete, wohlhabende
Bürgertum der Stadt. Im Kontrast zu
den von viel Grün und idyllischen Gär-
Das Antlitz der Stadt
Blickt man vom Turm der Jakobskir-
che
N
, so kann man Weimars wech-
selvolle Geschichte gut in der Archi-
tektur ablesen. In Richtung Süden
wird die Stadt vom Turm und dem ho-
hen Schiff der Herderkirche
H
über-
ragt. Um diese herum ducken sich
zahllose wenig markante Häuser, die
von einer Zeit zeugen, als Weimar
lediglich eine kleine, regionale Han-
delsstadt im großen Kurfürstentum
Sachsen war. Direkt neben der Kirche
ragt ein zweiter Turm empor. Dieser
gehört zum Stadtschloss
E
, der Re-
sidenz der Herzoge, die nach der Er-
furter Teilung das 1572 neu gegrün-
J
Vorseite: Mit der Pferdekutsche
(s. S. 129) lässt sich Weimar ganz
geruhsam entdecken
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Grandiose Aussicht über die Stadt
vom Turm der Jakobskirche
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