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Sprechende Häusernamen
um die Bürger steuerlich zu erfassen, wur-
den vielen Häusern mit Beginn des 13. Jh.
Namen verliehen. So dienten die Gebäude
zugleich als Orientierungspunkt. Die Häu-
sernamen, die auch nach einem Eigen-
tumswechsel erhalten blieben, verwiesen
teilweise auf Besonderheiten des Bau-
werks oder sie verdeutlichten Eigenheiten
der Bewohner. Häufig ist der Namensur-
sprung allerdings nicht mehr nachvollzieh-
bar. So mancher derbe oder fromme Name
erscheint willkürlich oder reichlich abwegig.
Zum Knobeln hier ein paar Beispiele:
Umgebung Domplatz Í :
µ Haus zur Großen Roten Flasche (Nr. 6)
µ Haus zum Bürgerstreit
(Lange Brücke 4)
µ Haus zum Großen Pflug und
Großen Siebenbürgen (Marktstr. 21)
Michaelisstraße Ä :
µ Haus zur Großen Arche Noah
und Engelsburg Á
µ Haus Güldener Krönbacken (Nr. 10)
µ Haus zur Himmelspforte (Nr. 44)
Krämerbrücke Ó :
µ Haus Spielberg und Rosenkranz (Nr. 5)
µ Haus Güldener Schaar
und Schweinskopf (Nr. 9)
µ Haus Engelsröschen (Nr. 20)
Anger É :
µ Haus zum Ersten Schweinskopf
(Regierungsstr. 4)
µ Haus zum Großen Schwanentreiber
und Paradies (Anger 28/29)
µ Haus zum Bunten Schiff und Halben
Mond (Regierungsstr. 63-64)
Wenigemarkt Ö
und Johannesstraße Ù :
µ Haus zum Trappen und zum
Güldenen Engel (Wenigemarkt 19)
µ Haus zum Stockfisch Ú
µ Haus zum Grünen Sittich und
Gekrönten Hecht (Johannesstr. 178)
Fischmarkt Î :
µ Haus zur Halben Eisernen Tür (Nr. 4)
µ Haus zum Großen Paradies und Esel
(An der Stadtmünze)
Ó Krämerbrücke *** [I F3]
Wasser sucht man hier verge-
bens: Die Krämerbrücke mit ihren
hübschen Fachwerkhäusern ist ein
einmaliges Kuriosum und eine der
Hauptattraktionen Erfurts.
Vom Fischmarkt Î kommend, er-
reicht man den kleinen Benedikts-
platz [I F3], wo sich auch die Erfurt
Tourist Information (s. S. 66) befin-
det. Folgt man hier der kleinen Gas-
se bergan, so steht man recht un-
vermutet mitten auf der berühmten
Krämerbrücke. Unvermutet deshalb,
weil weit und breit kein Wasser zu se-
hen ist. Kein Wunder, handelt es sich
doch um die einzige vollständig be-
baute Brücke der Welt, von der man
gerade nicht auf den darunter flie-
ßenden Fluss schauen kann. Was
man hingegen erblickt, sind zahllose
kleine Fachwerkhäuschen mit exoti-
schen Läden, die ganz zur Geschichte
dieses einmaligen Bauwerks passen.
Erbaut an einer Furt, also einer
Flachstelle im Wasser, wurde die Krä-
merbrücke erstmalig im Jahr 1117 in
historischen Dokumenten genannt.
Da die hölzerne Konstruktion in schö-
ner Regelmäßigkeit niederbrann-
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