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Der angrenzende, 21 ha große
Tiefurter Landschaftspark wurde im
englischen Stil entlang einer Fluss-
biegung der Ilm angelegt - ein idealer
Ort, um die Seele baumeln zu lassen.
Dem Schloss gegenüber steht der
1805 im Fachwerkstil erbaute Tee-
salon. Läuft man von ihm aus rechts
hinab zum Wasser, gelangt man
zum Mozart-Denkmal, dem ersten
Deutschlands. Folgt man nun dem
Fluss nach Norden, gelangt man zum
Musentempel und dem Naturtheater
Anna Amalias. Hier führten Bürgerli-
che und Adlige Laienstücke auf, zu
denen auch das „gewöhnliche Volk“
geladen war. Zwei Gedenksteine er-
innern an die Dichter der Weimarer
Klassik, Herder und Wieland.
µ Bus: 3 bis tiefurt (z. B. ab Goethepl.)
µ Hauptstr. 14, Weimar-tiefurt, www.klas
sik-stiftung.de (unter „Einrichtungen“/
„Schlösser und Gärten“), tel. 545400,
geöffnet: Ende März-Ende okt. Di-So
10-18, Eintritt: 6 €
fische Jagdgesellschaft früher das
Wild. Pücklerschlag und Stern sind
Teil der 1999 angelegten Zeitschnei-
se. Der Waldweg verbindet das ehe-
malige KZ Buchenwald ` , einen Ort
der Brutalität und Unmenschlichkeit,
mit dem Schloss Ettersburg, einem
Symbol für das weltoffene, fortschritt-
liche und freiheitlich orientierte Wei-
mar der Klassik.
µ Bus: 6 bis Ettersburg
(ab Wielandpl., Goethepl. u. Hbf.)
µ am Schloss 1,
www.schlossettersburg.de,
tel. 7428410
` Gedenkstätte Buchenwald
Ist man zwischen Erfurt und Wei-
mar unterwegs, so erblickt man un-
weigerlich den weithin sichtbaren,
50 m hohen Glockenturm am Rande
des Ettersberges. Er ist Mittelpunkt
einer 1958 geschaffenen Denkmal-
anlage und mahnt an die unmensch-
liche Barbarei im ehemaligen Kon-
zentrationslagers Buchenwald.
Buchenwald war zum Kriegsende
1945 das größte Konzentrationslager
auf deutschem Boden. Das Arbeits-
lager mit seinen 136 Außenstellen
bestand zwischen Juli 1937 und Ap-
ril 1945. Mehr als 250.000 Häftlinge
wurden hier im Dienste der Rüstungs-
industrie und der medizinischen For-
schung ausgebeutet und misshan-
delt. Rund 56.000 von ihnen kamen
qualvoll ums Leben - sie starben an
Entkräftung, Seuchen, Folter und im
Rahmen medizinischer Experimente.
Rund 8000 sowjetische Kriegsgefan-
gene wurden mit der Genickschuss-
anlage getötet. Als sich die US-Armee
bei Kriegsende dem Lager näherte
und die SS langsam abzog, übernah-
men am 11. April 1945 die Häftlinge
durch einen Aufstand die Kontrolle
über Buchenwald.
_ Schloss Ettersburg *
Der Wald des Ettersberges dien-
te den Weimarer Herzogen einst als
Jagdgebiet. Zu Beginn des 18. Jh. ließ
Herzog Wilhelm Ernst (1662-1728)
hier ein Schloss als sommerliche Re-
sidenz anlegen.
2007 wurde das Schloss ebenso
aufwendig wie kostspielig saniert;
heute beherbergt es ein Kultur- und
Tagungszentrum mit gehobenem Ho-
tel und Restaurant.
Der Schlosspark ist öffentlich zu-
gänglich. Von ihm aus führt eine von
den Landschaftsarchitekten Eduard
Petzold und Fürst von Pückler-Mus-
kau angelegte Sichtachse, der soge-
nannte Pücklerschlag, 900 m weit
den Hang hinauf. Er reicht bis zum
Stern, an dem sich weitere Schnei-
sen treffen. Durch diese trieb die hö-
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