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X Historischer Friedhof ** [II C6]
Hier fanden einige der bekanntes-
ten Köpfe Deutschlands ihre letzte
Ruhestätte: Der würdevolle Histori-
sche Friedhof in Weimar zählt zu den
bedeutendsten und schönsten Be-
gräbnisstätten des Landes.
Entlang der westlichen Mauer be-
finden sich die Gräber einiger wich-
tiger Persönlichkeiten des 18. und
19. Jh., u. a. von Goethes Weggefähr-
tin Charlotte von Stein (1742-1827),
Hofrat Franz Kirms (1750-1828),
Oberbaudirektor Clemens Courdray
(1775-1845), Dichter Johannes Falk
(1768-1826) und die Grabstätten
der Familie Goethe. Begraben wur-
den hier Goethes Schwiegertochter
und zwei seiner Söhne. Seine Ehe-
frau Christiane ruht auf dem Jakobs-
kirchhof N , der Dichter selbst in der
Fürstengruft. Dieses in der Mitte des
Friedhofs befindliche Mausoleum ließ
Herzog Carl August (1757-1828) für
die Verstorbenen der herzoglichen
Familie errichten. Da er wünschte,
dem Dichterfürsten Weimars auch im
Tod nahe zu sein, wurde hier 1832
auch Goethe beigesetzt.
Zudem ließ Bürgermeister Schwa-
be die vermeintlichen sterblichen
Überreste Friedrich Schillers (1759-
1805) vom Jakobskirchhof in die
Fürstengruft überführen. Da der fi-
nanziell nicht gerade gut gestell-
te Dichter aber in einem Gemein-
schaftsgrab beerdigt war, konnten
seine Gebeine nicht mehr eindeutig
identifiziert werden. Die Zweifel da-
ran, ob Schwabe seinerzeit wirklich
Schillers Knochen und Schädel in
den Sarg legen ließ, wollte man 2008
im Rahmen eines internationalen For-
schungsprojekts ausräumen. Man
begann, den DNA-Code Schillers an-
hand des Erbgutes der Schiller-Fami-
lie zu entschlüsseln und stellte fest:
Die Knochen im Grab gehören nicht
Friedrich Schiller. Auch keines der
zwei gefundenen Häupter ließ sich
dem Dichter zuordnen. So kommt es,
dass Schillers Sarg nun leer ist.
Hinter der Gruft erhebt sich die mit
Zwiebeltürmen verzierte Russisch-
Orthodoxe Kapelle (1862). Hier ruht
in russischer Erde Großfürstin Maria
Pawlowna (1786-1859), Tochter des
russischen Zaren Paul I. und Schwie-
gertochter Herzog Carl Augusts. Da
ihr Gatte Carl Friedrich (1783-1853),
der Tradition folgend, in der Fürsten-
gruft beigesetzt wurde, schuf man ei-
nen Durchgang zur Gruft, damit beide
nah beieinander sein konnten.
Rechts hinter der Kapelle steht
das mit Masken und tanzenden Nym-
phen verzierte Euphrosyne-Denkmal.
Gewidmet ist es der 18-jährig verstor-
benen Christiane Becker-Neumann.
N Die Russisch-Orthodoxe Kapelle
auf dem Historischen Friedhof
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