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V Carl-August-Allee * [II C1]
Die Carl-August-Allee ist Mittel-
punkt eines im 19. Jh. für das Bür-
gertum planmäßig angelegten Villen-
viertels und führt zum 1846 eröffne-
ten Bahnhof (s. S. 120). Auf halbem
Wege passiert man den Buchen-
waldplatz [II C1], der an die im KZ
Buchenwald ` ermordeten Häftlin-
ge erinnert. Seit 1958 steht hier ein
Denkmal des Führers der Kommunis-
tischen Partei, Ernst Thälmann, der in
Buchenwald ermordet wurde.
Am Platz vor dem neoklassizisti-
schen Bahnhofsbau fällt ein Gebäu-
de mit goldverzierter Fassade (Nr. 16)
auf. Erbauen ließ es der Kaufmann
Reisen im Jahre 1888. Dem Haus
gegenüber befindet sich das Hotel
Kaiserin Augusta (Nr. 17). Hier über-
nachteten u. a. Thomas Mann und Ar-
nold Zweig.
µ Bus: 2, 3, 6 bis Carl-august-allee
von Graf Dürckheim-Montmartin, ei-
nem Diplomaten und Zen-Lehrer,
bewohnt. 1968-1989 war das herr-
schaftliche Haus Sitz der Kreisverwal-
tung der Staatssicherheit und umge-
ben von hohen Mauern.
350 m weiter in Richtung Südosten
steht die Villa, in der 1905-1935 der
Publizist, Kunstsammler und Mäzen
Harry Graf Kessler (1868-1937) leb-
te (Nr. 15). Sein Ziel war es, das Mu-
seum für Kunst und Kunstgewerbe
(heute Neues Museum Weimar U )
sowie das Nationaltheater kulturell
zu reformieren und für die Avantgar-
de zu öffnen. Ebenfalls sehenswert
sind die von Rudolf Zapfe entworfe-
nen prächtigen Jugendstilvillen in der
Cranachstraße 9 und 10.
Einen Abstecher lohnt außerdem
der südöstliche Teil der Gutenberg-
straße [II A/B6]. Hier steht das Palais
Henneberg, das zwischen 1913 und
1914 wiederum von Henry van de
Velde (1863-1957) entworfen wur-
de. Es ist eines der wegweisenden
Werke des belgischen Architekten
und besticht durch seine schlichte
Eleganz und die Symbiose aus runder
und eckiger Formgebung. Das Haus
in der Gutenbergstraße 16 bewohn-
te der deutsch-amerikanische Maler
und Grafiker Lyonel Feininger (1871-
1956). Berühmt wurde er durch seine
kubistischen Bilder. In Weimar mal-
te er u. a. die Kirche von Gelmeroda.
Ebenfalls von einem Maler bewohnt
wurde die Wilhelm-Külz-Straße 3.
Hier lebte von 1923 bis 1925 Wassi-
ly Kandinsky (1866-1969). Er gilt als
Wegbereiter der abstrakten Kunst.
µ Bus: 6 bis Cranachstr.
µ ausdehnung: zw. thomas-Müntzer-Str.
[II a5-B6] u. Gutenbergstr. [II a/B6]
µ Herz-Jesu-Kirche, paul-Schneider-Str. 3
µ Villa Dürckheim, Cranachstr. 47
µ Palais Henneberg, Gutenbergstr. 1 a
Südlich der Innenstadt
W Villenviertel ** [II B6]
Die Bauherren der zahlreichen,
teils herrschaftlichen Weimarer Villen
waren wohlhabende Bürger, die sich
Ende des 19. und Anfang des 20. Jh.
fernab der städtischen Enge ihr eige-
nes Reich schufen. Hier lebten und
wirkten auch einige Künstler.
Vom Nationaltheater 5 gelangt
man über die Hoffmann-von-Fallers-
leben- und die Richard-Wagner-Stra-
ße [II A6-B4] in das südliche Villen-
viertel. Unterwegs passiert man die
1891 erbaute, an die Kathedrale von
Florenz erinnernde Herz-Jesu-Kirche.
Eines der bekanntesten Gebäu-
de des Viertels ist die Villa Dürck-
heim in der Cranachstraße [II A/B6].
Sie entstand nach einem Entwurf
von Henry van de Velde in den Jah-
ren 1912/1913. Bis 1918 wurde sie
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