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L Goethe- und
Schiller-Archiv ** [II E3]
Das Archiv oberhalb des Kegel-
platzes K wurde 1896 eröffnet und
ist damit das älteste Literaturarchiv
Deutschlands - und zugleich eines
der bedeutendsten.
Zusammengetragen sind die Nach-
lässe von über 130 Dichtern und Ge-
lehrten, darunter Herder, Wieland,
Büchner, Liszt und Nietzsche. Auch
Goethes Nachlass ist hier archiviert;
dieser gehört seit 2001 zum Welt-
dokumentenerbe der UNESCO. Vom
Platz vor dem Gebäude hat man ei-
nen schönen Panoramablick über die
Innenstadt bis zum Stadtschloss E
und zur Herderkirche H mit ihrem
hoch emporragenden Kirchturm.
Ganz in der Nähe des Archivs steht
die Altenburg (Jenaer Str. 3). Der
klassizistische Bau war früher im
Besitz der russischen Fürstin Caro-
lyne von Sayn-Wittgenstein (1819-
1887). 1850 zog ihr Geliebter und
späterer Lebensgefährte, der Musi-
ker Franz Liszt (1811-1886), entge-
gen aller Gepflogenheiten im Palais
ein. Bis zur Abreise Liszts nach Rom
im Jahr 1861 entwickelte sich die Al-
tenburg zu einem kulturellen Treff-
punkt für Künstler aus aller Welt.
Zum Gedankenaustausch trafen
sich hier internationale Berühmthei-
ten wie z. B. Johannes Brahms, Clara
Schumann, Friedrich Smetana, Hans
Christian Andersen, Hoffmann von
Fallersleben und Gottfried Semper.
Im Haus ist heute das Franz-Liszt-
Zentrum untergebracht - hier finden
von Zeit zu Zeit Konzerte und Ausstel-
lungen statt.
µ Bus: 1, 2, 3, 9 bis Friedensstr./atrium
µ Hans-Wahl-Str. 4, www.klassik-stiftung.
de (unter „Einrichtungen“), tel. 545240,
geöffnet: Mo-Do 8.30-18, Fr bis 16
uhr; Eintritt: frei, Führungen: 3 €
M Graben * [II D3]
Der 400 m lange Graben trennt die
nördliche Altstadt und das Jakobs-
viertel. Hier verlief einst die doppel-
te Stadtmauer. Sehenswert sind das
Gebäude der Städtischen Sparkasse
(Nr. 4 a), das 1913 vollendet wurde,
der Löwenbrunnen aus dem 19. Jh.,
den das Wappentier der Stadt ziert,
und das 1913 enthüllte Johannes-
Falk-Denkmal. Die Häuser mit den
Nummern 1 und 13 weisen hübsche
Barocktüren auf. Mit floralen Elemen-
ten reich verziert ist das Jugendstil-
haus am Graben 39.
µ Bus: alle Linien bis Goethepl.
N Jakobskirche
und Jakobskirchhof * [II C2]
Das auf einem Hügel oberhalb der
sumpfigen Niederungen gelegene Ja-
kobsviertel gilt als zweiter Siedlungs-
kern der Stadt. In den 1970er-Jahren
sollte der Stadtteil abgerissen und
neu bebaut werden. Zum Glück setze
man das Vorhaben nur an einer einzi-
gen Stelle um und errichtete das im
Volksmund „Langer Jakob“ genannte,
sehr markante Studentenwohnheim.
Im Zentrum des Viertels steht die
Jakobskirche. Diese wurde ursprüng-
lich im 12. Jh. als Pilgerkirche auf
dem Weg nach Santiago de Compo-
stela erbaut, musste jedoch später
wegen Baufälligkeit abgerissen wer-
den. Der heutige Neubau stammt aus
den Jahren 1712-1714.
Am 19. Oktober 1806 ließen sich
hier Johann Wolfgang von Goethe
und Christiane Vulpius trauen. Da
das Kirchenschiff seinerzeit als La-
zarett für verwundete Soldaten aus
der Schlacht von Jena und Auerstedt
diente, fand die Zeremonie in der Sa-
kristei hinter dem Altar statt. Der heu-
tige Kanzelaltar ist nicht mehr dersel-
be wie zu Goethes Zeiten, sondern
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