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Þ Leblon ***
[B10]
Wenn am Wochenende die Strand-
straßen Vieira Souto und Delfim Mo-
reira halbseitig zur Fußgängerzone
umfunktioniert werden, laufen Ipane-
ma und Leblon der Copacabana den
Rang ab. Sehen und gesehen werden
ist das Motto. Unter den selektieren-
den Augen der Morenas tropicais wird
am Strand gern Volleyball gespielt. Der
Posto 9 ist Hochburg der Teenager
und Twens und der beliebteste Treff
der Cariocas. Nicht weit davon haben
die Schwulen mit der Regenbogenfah-
ne ihr Hoheitsgebiet abgesteckt. An
der Strandavenida lockt als einziges
Lokal die Bar Astor (ex-Barril 1800)
die Besucher, alle weiteren wie das
Zazá Bistrô Tropical (s. S. 35) be-
finden sich in den Seitenstraßen oder
in der zweiten Reihe. Unaufdringliche
fliegende Händler verkaufen aber so
ziemlich alles, was sich verkaufen
lässt, Getränke inklusive. Wenn beim
Posto 9 am beliebten Traditionskiosk
Quase Nove am Wochenende abends
eine Band aufspielt, steigt die Stim-
mung am vornehmsten Strand Rios.
Übrigens wird auch die alkoholfreie
Caipirinha „Ipanema“ genannt.
µ Metro: Gen. Osório, Bus 572 Circular
von Glória
Vom Küstenurwald zum Beton-
dschungel - die faszinierende Ver-
bindung von hippen Modeboutiquen,
exklusiven Geschäften, Gourmettem-
peln und Schickimickikneipen ist
kaum zu übertreffen und nicht nur
am Strand wird der neuste Chic ge-
tragen. Neben der Bussi-Bussi-Ge-
sellschaft, die nachts die extravagan-
te Kneipenmeile strapaziert, soll es
hier angeblich die höchste Prominen-
ten-Dichte geben. Gehören Sie auch
dazu?
Das Viertel Leblon liegt zwischen
dem Garten Jardim de Alah und dem
Felssockel der Zwillingsfelsen Dois
Irmãos. Der Name Jardim de Allah
ist eine Anspielung auf den 1936
gedrehten Film „The Garden of Al-
lah“ mit Marlene Dietrich, während
der Name Leblon auf den Franzosen
Charles Le Blanc zurückgeht, der hier
eine Walverarbeitungsfabrik gründe-
te und später sein Land an den Un-
ternehmer Francisco Fialho verkauf-
te. Einen Teil davon übernahm 1878
Jose de Guimarães Seixa, der dort ei-
nen von Prinzessin Elisabeth prote-
gierten Quilombo, einen Zufluchts-
ort für entflohene Sklaven, aufbau-
te. Er kultivierte u. a. Kamelien, die
zum Symbol der Sklavenbefreiung
wurden.
Der breite, feinsandige und knapp
1500 m lange Strand von Leblon ist
bei den Cariocas für Volleyball, Fuß-
volley (Futevolei) und zum Sonnen-
baden sehr beliebt. Es ist ihr Haus-
strand, die wenigen Touristen wer-
Trügerisches Wasser
Die Tupi-Guaraní gaben dem Ort nicht
umsonst den Namen Y panema ( Y = Was-
ser, panema = wogend, aufgewühlt), sie
bezeichneten damit das hier trügerisch
wogende Wasser. Nicht umsonst gibt
es sowohl an der Copacabana als auch
an der Ipanema und Leblon Rettungs-
schwimmerposten (postos), die mit
Flaggen vor den lebensgefährlichen
Strömungen und ihren Sogwirkungen
warnen: Bei Rot ist Baden verboten und
Hubschrauber machen Kontrollflüge.
J Die Praia de Ipanema mit den
Dois Irmãos in der Abenddämmerung
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