Travel Reference
In-Depth Information
Leben in Rio de Janeiro
1960: rio de Janeiro verliert seinen Haupt-
stadtstatus an Brasília.
29.10.1972: Eröffnung der zweiten Seil-
bahn auf den Zuckerhut mit italienischen
Kabinen
1973: Der Cristo redentor wird unter
Denkmalschutz gestellt.
1979: Einweihung der Zahnradbahn auf
den Corcovado
1991: Staatsbankrott von Brasilien, rio hat
mehr als 5 Millionen Einwohner.
2003: Einweihung der Aufzüge und roll-
treppen auf dem Corcovado
2005: Die Sambaschulen können ihre
Umzüge nicht mehr finanzieren und
suchen Sponsoren.
2006: Gewaltwelle in rio de Janeiro, nach-
dem sich Banden aus mehreren Favelas
zusammengeschlossen haben. Brasília
schickt Sondereinheiten in die Stadt.
2007: Mercosur-Gipfel, Papstbesuch und
15. Panamerikanische Spiele
2008: Austausch der Kabinen der Seilbahn
auf den Zuckerhut
2009: Eduardo Paes wird neuer Bürger-
meister. Vergabe der Olympischen
Sommerspiele 2016 an rio de Janeiro,
Beginn der innerstädtischen Bautätig-
keiten. Erste Global Champions Tour des
internationalen Springsports.
2010: Im Stadtgebiet leben 6,3 Mio., in
der Metropolregion 12 Mio. Menschen.
Erdrutsche fordern im April im nahelie-
genden Orgelgebirge über 220 Tote.
2011: Durch die Vorbereitungen zur Fuß-
ballweltmeisterschaft und zur Olympiade
gleicht die Stadt einer einzigen Mega-
baustelle. Nach einem Unfall der Bonde
soll die Straßenbahn renoviert werden.
2012: Der UN-Gipfel für nachhaltige Ent-
wicklung und die Umweltkonferenz
UNCSD „rio+20“ finden in rio statt,
ebenso die Surfweltmeisterschaft.
2013: Confederation-Cup, Weltjugendtag
mit dem Papst, rock in rio und Santa
Faz Músical in Gamboa sowie Deutsch-
landjahr in Brasilien.
Die Cariocas sprühen vor ehrlicher
Lebensfreude. Weder Hektik, Hitze
noch der Höllenlärm der Stadt schei-
nen sie zu stören. Sie genießen bei
Sonnenuntergang die Brise an der
Ipanema, um sich anschließend in
den Zauber der Nacht zu stürzen.
Ob sich die Steuern erhöhen oder
die Lebenshaltungskosten steigen, ist
zweitrangig, denn für alles gibt es ei-
nen Jeito, einen „Dreh“, um geschickt
die Klippen des Alltags zu meistern.
Fußball, Bossa Nova und der allge-
genwärtige Rhythmus der Samba
lassen bei einem Caipirinha die un-
angenehmen Seiten des Lebens ver-
gessen. Die fröhliche Atmosphäre ist
ansteckend und jeder findet Zeit für
einen Tratsch. Für die Cariocas ist die
brodelnde Metropole das chaotischs-
te Paradies der Tropen.
Mit der Verlegung der Hauptstadt
nach Brasília im Jahr 1960 verlor Rio
die wirtschaftliche Vormachtstellung
an São Paulo, die politische an Brasí-
lia und tröstete sich mit der Rolle als
Brasiliens Tourismusmagnet. Gleich-
zeitig ist Rio Hauptstadt des gleichna-
migen Bundesstaates und fest in der
Hand einer äußerst zähen Bürokra-
tie. Glücklicherweise gibt es den Be-
ruf der Despachantes. Sie sind meist
wahre Türöffner im Behördendschun-
gel und kundige Agenten für das Pro-
zedere eines Behördenganges.
Entlang der meist aufgeschütteten
Strände von Flamengo bis Barra da
Tijuca sind Betonburgen und Shop-
pingcenter entstanden, dem Fort-
schritt wurden viele historische Bau-
werke „geopfert“. Der höllisch-chao-
tische Verkehr belastet die Umwelt
und ohne die vielen und riesigen grü-
nen Lungen wie den Tijuca-Park wür-
de Rio de Janeiro im Smog ersticken.
Search WWH ::




Custom Search