Travel Reference
In-Depth Information
Rio de Janeiro für Genießer
Die reichhaltige Esskultur in Rio de
Janeiro ist ein Kaleidoskop der ver-
schiedenen Küchen, die sich nicht
nur auf die abwechslungsreichen
Regionsküchen Brasiliens beschrän-
ken. Grundlage ist die Verschmel-
zung der portugiesischen und afri-
kanischen Küche mit der der Urein-
wohner, die äußerst kreative Gerichte
hervorbrachte. Auch die zahlreichen
Einwanderer aus der gesamten Welt
machen Rio zu einem abwechslungs-
reichen kulinarischen Erlebnis für Au-
gen, Nase und Gaumen.
Nach der Arbeit treffen sich vie-
le Cariocas in einer Boteco oder ei-
nem Botequim, bestellen einen le-
ckeren Petisco, Picadinho oder ei-
nen schmackhaften Tira-gosto, wie
die Appetithäppchen heißen. Ser-
viert wird dabei von Camarões a mi-
lanesa (frittierte Garnelen) über Pi-
canha (Filetstückchen) bis Lingüiça
(Bratwurst) so ziemlich alles, was den
kleinen Hunger stillt. Dazu gehören
auch Salgadinhos wie Empadas (ge-
füllte Pasteten), Coxinhas de frango
(mit Hähnchenfleisch gefüllte Teig-
taschen), Pasteis (Gebäck), Kibes
(Griesmehlfrikadellen) und Docinhos
(Süßspeisen). Der Tag endet ab 19
Uhr mit dem Jantar, dem Abendes-
sen. Zum Abendessen ins Restaurant
gehen die Cariocas frühestens ab 20
Uhr, die Schickeria und das Szenen-
publikum treffen sich oft erst nach
22 Uhr.
Kulinarischer Tagesablauf
Eilige Cariocas lassen das Frühstück
ausfallen und trinken auf dem Weg
zur Arbeit in ihrer Stamm-Boteco ei-
nen Cafezinho. Das Mittagessen oder
Almoço wird von 12 bis 15 Uhr aufge-
tischt, wobei dabei Reis mit schwar-
zen Bohnen (Arroz com feijão pre-
to) fast nie fehlt. Die Berufstätigen
treffen sich gerne in geselliger Run-
de in einem Botequim (traditionelle
Stammkneipe oder Wirtshaus der
Cariocas) zum günstigen Mittags-
tisch. In einfachen Botequins gibt es
keine Speisekarten, die Tagesgerich-
te (Prato feito, Prato do dia) sind oft
an einer Kreidetafel angeschrieben.
Einige Cariocas steuern auch eine
Lanchonete an. Dieser Stehimbiss
ist zur Mittagszeit gerammelt voll,
verkauft neben Refrigerantes (Erfri-
schungsgetränken) auch Mixto Quen-
te (Sandwiches), Salgadinhos (Salz-
gebäck) und andere Snacks.
Für die Gesundheit!
Überall in Rio fallen einem die Ange-
bote an tropischen Früchten wie Aba-
caxi, Mamão, Maracajú, Açerola oder
Açaí auf, die gerne auch zu Saft ver-
arbeitet werden. Man sollte nur frisch
gepresste Säfte von festen Verkaufs-
stellen trinken, eine Verdünnung
sollte nur mit Mineralwasser, keines-
falls mit Leitungswasser erfolgen. Auf
gestoßenes Eis und Säfte bei beweg-
lichen Straßenständen sollte verzich-
tet werden.
Auf Salate mit Mayonnaise sollte
man grundsätzlich verzichten und
Fisch und Meeresfrüchte niemals
roh verzehren. Getränke in Flaschen
oder Dosen öffnen Kellner immer erst
am Tisch!
F Die Travessa do Comércio
(s. S. 21) bietet zahlreiche
Botequins und Botecos
Search WWH ::




Custom Search