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Sukhumvit
Sukhumvit ist eine scheinbar endlose
Ausfallstraße, von der über 100
durchnummerierte Sois oder Gassen
abzweigen. Wenn jemand hier eine
Adresse aufzusuchen hat, so ist es rat-
sam zu wissen, zwischen welchen Sois
sie liegt. Ansonsten kann das Suchen
den halben Tag dauern. Sukhumvit
führt weiter aus Bangkok heraus, bis in
die östlichen Teile des Landes.
In und um Sukhumvit liegen unzähli-
ge Hotels und Restaurants, die die Ge-
gend wohl zum insgesamt besten
Wohnviertel der Stadt machen (es sei
denn, man ist auf 100-Baht-Unterkünf-
te angewiesen). Die zahlreichen Hotels
halten ihre Preise aufgrund hoher
Konkurrenz relativ stabil, und Essen
gibt es für 50 Baht ebenso wie für eini-
ge tausend.
An ein entspanntes Flanieren ist ent-
lang Sukhumvit jedoch nicht zu den-
ken. Die Straßenstände quellen mit
allerlei Ramsch und Kuriositäten über
- Kleidung, T-Shirts, Gürtel, Insekten
aller Arten und Größen unter Glas-
rahmen, Modeschmuck, raubkopierte
DVDs, darunter jede Menge Porno-
filme u.v.a. Die Stände, die kaum zwei
Meter Platz zum Laufen lassen, befin-
den sich vor allem an der Nordseite
der Straße und am geballtesten zwi-
schen Soi 3 und Soi 11. Wer nichts
kaufen, sondern nur schnell durchge-
hen will, geht besser auf der anderen
Straßenseite, wo nur sehr wenige Stän-
de stehen.
Manche der Verkäufer sind ziemlich
aufdringlich, vor allem die Schlepper
vor den Schneiderläden. Diese sind
keine „Inder“, wie viele Touristen auf
Grund ihres Aussehens fälschlicher-
weise annehmen, sondern Nepalesen,
die aus Myanmar stammen. Zur briti-
schen Kolonialzeit hatten sich viele
nepalesische Gurkha-Soldaten in My-
anmar (damals Burma) angesiedelt -
und viele der Nachkommen der stol-
zen Soldaten verkaufen heute billig zu-
sammengeschneiderte Anzüge und
Hemden.
Besonders der Abschnitt zwischen
Soi 1 und 23 ist ein Zentrum des
Nachtlebens, und Feministinnen dürf-
ten hier tausendfach ihr Feinbild er-
spähen: Es wimmelt vor „Sextouris-
ten“ und ihren kurzzeitig gemieteten
„Freundinnen“. Daneben finden sich
aber auch viele brave Bürger, die mit
Familie unterwegs sind, darunter auch
Araber mit ihren verschleierten Frauen
oder indische Touristen, die über die
hier so offen vorgeführte „Dekadenz“
nur staunen.
Nachts um 1.00 oder 2.00 Uhr,
wenn die Nacht-Etablissements schlie-
ßen, geht es teilweise erst richtig los:
Im westlichen Bereich der Straße wer-
den Dutzende von Essensstände auf-
gestellt, und es wird fröhlich gespeist
und gezecht. So manche Prostituierte
und ihr Kunde finden sich hier noch zu
später Stunde. Der Parkplatz vor dem
Nana Hotel wird ab 2.00 Uhr zu ei-
nem riesigen Kontakthof. Vorsicht,
manche der Damen mischen ihren
Freiern im Hotel einen Schlaftrunk un-
ter, und nach dem Erwachen sind die
Wertsachen verschwunden. Beson-
ders zu warnen ist vor den Gathoeys,
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