Travel Reference
In-Depth Information
benprächtigsten und fantasievollsten
Kostüme gekleidet und bewegen sich
fast gleitend und langsam einher. Da-
bei wird durch scheinbar unbedeuten-
de und geringfügige Bewegungen die
Handlung ausgedrückt.
Eine sehr derbe Form des Lakhon ist
der Likay (sprich Likeh), in dem oft
nicht stubenreine Possen oder Szenen
dargestellt werden. Dabei kann auch
schon manches Mal auf das Publikum
eingegangen und improvisiert werden.
Der likay ist eine Art dörfliche Version
des Lakhon , und das Publikum ist ent-
sprechend informell. Während der
Vorstellungen, die die ganze Nacht
dauern können, herrscht im Auditori-
um ein stetiges Kommen und Gehen.
In vielen Wats werden gelegentlich
chinesische Theaterdarbietungen ge-
boten, hauptsächlich in der Haupt-
stadt Bangkok, das eine große chinesi-
sche Bevölkerung aufweist. Die Dar-
steller sind in die buntesten und zum
Teil absurdesten Kostüme gekleidet,
die zum Vortrag kommenden Tanzdar-
bietungen sind dabei aber recht rudi-
mentär und optisch nicht so attraktiv.
Wie alle chinesischen Darbietungen,
geht es recht laut zu, und das beglei-
tende Orchester bemüht sich nach
Leibeskräften, alle Geister aus der
Hörweite zu vertreiben.
Thai-Boxen
... oder muey thai ist so etwas wie der
thailändische Nationalsport - eine Form des
Boxens, die auf den ersten Blick grob und
gewalttätig wirkt. Doch wie so häufig
täuscht der erste Blick, und hinter dem An-
schein von zügelloser Brachialgewalt ver-
birgt sich eine in hohem Maße reglementier-
te Sportart, die außerdem noch Unterhal-
tungswert besitzt.
Wie Judo, Karate oder Kung Fu war auch
muey thai anfangs ein System der Selbstver-
teidigung, das von Kriegern angewendet
wurde. Im Laufe der Zeit wurden die Bewe-
gungsabläufe von den Lehrmeistern immer
mehr ritualisiert und systematisiert, was die
Boxkunst verfeinerte. Ein Nebeneffekt des-
sen war aber auch, dass die Bewegungsab-
läufe nun von den Lehrern an die Schüler un-
verändert weitergegeben werden konnten,
und die Kampfart so in ihrer Form über die
Generationen erhalten blieb.
Ein Thai-Boxkampf ist in erster Linie ein
Männerereignis. Die Stimmung ist erregt bis
chaotisch, Wetten werden abgeschlossen,
und am heißesten geht es - wie so häufig -
auf den Plätzen der 2. und 3. Klasse zu. Auf
den Plätzen der 1. Klasse versammelt sich
die etwas verhaltenere Geldaristokratie.
Vor dem eigentlichen Kampf - eine Thai-
Boxveranstaltung besteht zumeist aus fünf
oder mehr verschiedenen Kämpfen -
nimmt ein Orchester mit klassischen Thai-
Instrumenten neben dem Ring Platz. Dann
betreten die zwei ersten Boxer den Ring, ge-
folgt von ihren Trainern und Assistenten.
Wie die Boxer der westlichen Schule des
Musik
Wie bei der Durian-Frucht, so muss
man sich auch hieran erst gewöhnen:
Beim ersten Hinhören ist die klassi-
sche Thai-Musik weder „verständlich“
noch leicht verdaulich. Dem Uneinge-
Search WWH ::




Custom Search