Travel Reference
In-Depth Information
Die Mönche wohnen in den Unter-
künften, die ihnen die 30.000 Wats in
Thailand zur Verfügung stellen. Diese
Unterkünfte machen von außen einen
recht bequemen Eindruck, doch ent-
behrungsreich ist das Mönchsleben.
Ein Mönch muss sich an 227 buddhis-
tische Vorschriften halten. Vor Son-
nenaufgang stehen die Mönche auf
und meditieren, danach - immer noch
früh morgens - geht man auf die Al-
mosen-Tour. Mit ihren Bettelgefäßen
(baat) sammeln sie die Speisen, die
die Mitbürger ihnen geben. Dabei sol-
len die Mönche keine Präferenzen
entwickeln. Alles, was die Mönche von
den Gläubigen zur Speise erhalten, ha-
ben sie klaglos zu verzehren - doch
spätestens bis 11 Uhr morgens, denn
danach dürfen sie nicht mehr essen.
Der Rest des Tages wird mit Medita-
tion, dem Lesen der heiligen Schriften
und dem Studieren verbracht. Viele
Mönche lernen Englisch und sprechen
gerne Reisende an, um ihr Englisch zu
verbessern!
Will ein Mönch sein Mönchsleben
aufgeben, so kann er dies jederzeit
tun, eine „Bestrafung“ gibt es nicht.
Neben den „klassischen“ Mönchen
gibt es aber auch Rebellen. So etwa
die Anhänger der Santi-Asoke-Sekte,
die viel „unnützes Beiwerk“ wie Riten
etc. außer Acht lassen und sich auf
den Kern des Buddhismus zurückbe-
sinnen wollen. Die Mönche der Sekte
(z.Zt. sind es nur 93) sind Mönche auf
Lebenszeit, rasieren sich nicht wie die
anderen Mönche die Augenbrauen
und sind strikte Vegetarier - alles
Gründe, warum Santi Asoke vom
Sangha, dem Obersten Buddhisti-
schen Rat, im Jahre 1990 für „ab-
weichlerisch“ erklärt wurde. Seither
dürfen die Mönche bei Androhung
von Gefängnisstrafen nicht mehr die
üblichen orangenen Roben tragen,
sondern kleiden sich in Weiß. Die Sek-
te, zu deren zahlreichen Laienanhän-
gern auch Chamlong Srimuang zählt,
der charismatische Gründer der Pa-
lang Dharma Party (PDP) und lang-
jährige Gouverneur von Bangkok, ist
jedoch weiterhin sehr aktiv. Unter an-
derem betreibt sie organische Land-
wirtschaft (in ihrem Zentrum bei Nak-
hon Pathom) und besitzt zahlreiche
vegetarische Restaurants, die rein auf
kostendeckender Basis fungieren.
Doch nicht alles, was sich heilig gibt,
ist es auch. Skandale um Mönche, die
vom rechten Pfad abgekommen sind,
scheinen sich zu mehren. In mancher
Mönchsunterkunft fand die Polizei
Schusswaffen oder Pornos, und einige
Mönche wurden unehrenhaft „ent-
robt“, da ihnen sexuelle Eskapaden
nachgewiesen wurden. Von jüngeren
Mönchen wird gemunkelt, dass man-
che von ihnen nachts heimlich die Dis-
co besuchen - in „Zivil“ und mit einer
flotten Mütze auf dem verräterischen
Kahlkopf.
Einer der größten Skandale brauste
1994-95 um den populären Mönch
Phra Yantra Amaro Bhikku (geb. 1951),
der es auf Auslandsreisen besonders
wild getrieben haben soll. Eine seiner
Damenbekanntschaften verklagte ihn
gar, da er der Vater ihrer Tochter sein
Ein Mönch am Laptop im Wat Suthat
 
Search WWH ::




Custom Search