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Inzwischen hat jede US-Wafengatung, Armee, Lutwafe, Marine und Mar-
ineinfanterie ein eigenes Filmbüro in Hollywood. Die zentrale Schnitstelle zwis-
chen Pentagon und Hollywood ist das
US Air Force Entertainment Liaison Oice
.
Hier entscheidet man darüber, ob und wie sehr ein Film unterstützt wird. Es gibt
verschiedene Kategorien der Förderung: von bloßer Beratung und der Versor-
gung mit Bildmaterial über die Dreherlaubnis an militärischen Einrichtungen bis
hin zur Bereitstellung von jedem nur denkbaren Kriegsgerät.
Das US Air Force Entertainment Liaison Oice geht recht ofen mit dem Deal
um. Auf seiner Webseite heißt es:
»
Der Schlüssel für eine oizielle Unterstützung der Air Force ist, uns möglichst in
einer frühen Entwicklungsphase des Projektes zu kontaktieren. Wir können dabei
helfen, Handlung und Charaktere zu entwickeln und glaubwürdige Dialoge zu
schreiben. Für eine Kooperation des Verteidigungsministeriums ist eine möglichst
genaue Darstellung der Air Force nötig, zudem muss die Produktion dem allgemein-
en Interesse des Verteidigungsministeriums oder der Nation dienen. Wenn Ihr Projekt
das Bewusstsein der Öfentlichkeit bezüglich der Fähigkeiten, Geschichte oder der
Mission der Air Force erhöht, sind wir bereit zu helfen.«
Das US Air Force Entertainment Liaison Oice bietet Wafen jeder Art und
Größe, weltweiten Zugang zu militärischen Basisstationen, technische Ratgeber
und jede Menge Soldaten. Aber auch Dialogassistenten, Kostümberatung, Train-
ing für die Schauspieler und Zugang zu Archivmaterial. Man will das Drehbuch
von Anfang an mitentwickeln, damit später keine Figuren verändert werden
müssen oder ganze Szenen rausliegen. Das Pentagon setzt früh an. Nicht nur
beim Produkt, sondern auch bevor aus jungen Filmemachern bekannte Regis-
seure werden. Der Direktor der Filmhochschule in Pasadena, Ross LaManna, ist
2008 vom Militär in den Vorstand der
USAF Entertainment Liaison
berufen
worden. Nun haben auch die Filmstudenten die Möglichkeit, in den Genuss der
Zusammenarbeit zu kommen und mithilfe des Militärs den Produktionswert ihres
Films in die Höhe zu schrauben. Möglicherweise wird ihr Film auf den Studen-
tenilmfestivals der Vereinigten Staaten oder gar weltweit zu sehen sein.
Sowohl für die kleinen als auch für die großen Filme, für die kurzen und die
langen gelten die gleichen Kriterien. Entschließt sich der Produzent zu einer
Zusammenarbeit, muss er zulassen, dass seine Story massiv frisiert wird. Keine
korrupten Oiziere, keine geschädigten Helden, keine Soldaten, die am Sinn ihres
Einsatzes zweifeln. Heikle hemen werden großräumig umfahren, und unrühm-
