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Als ich zur Pre-Oscar-Party komme, wartet unten ein Shutle, der mich tief
hinein fährt in die Hügel von Paciic Palisades. Am Eingang wird jeder von den
Gastgebern persönlich begrüßt. Durch Feuchtwangers Bibliothek geht es hinaus
in den wunderschönen Garten, der schon mit Gästen gefüllt ist. Auf der Wiese
werden Wim Wenders und seine Frau von Volker Corell fotograiert, dem auch
mein Porträt in der Buchklappe zu verdanken ist.
Über einen Menschen, den ich unter den vielen Gästen entdecke, freue ich
mich besonders. Petra Hater. Petra ist eine deutsche Regisseurin und lebt seit
achtzehn Jahren in Los Angeles. Man kennt ihre Reisereihe »Unterwegs in
Amerika«, sie hat mehrere Tatorte gedreht und wird im Moment mit Preisen
überhäut für ihre ARTE-Reihe über die Farben der Wüsten. Petra unterrichtet an
der NY Film Academy in Los Angeles, hat den Studiengang Dokumentarilm
aufgebaut und zwei Jahre geleitet, bevor sie sich wieder ihren eigenen Arbeiten
widmete. Sie ist eine absolute Los Angeles-Spezialistin. Hauptberulich allerdings
ist Petra Reisende. In der Welt und im Kopf. Ein Mensch der Bewegung, der Ver-
änderung. Vielleicht lebt sie aus diesem Grund in Los Angeles. Sie hat sich viel
Zeit für mich genommen und mir ihre Stadt gezeigt, und auch an diesem Nach-
mittag in der Villa Aurora stellt sie mich vielen interessanten Menschen vor,
denn was auch immer man in L. A. vorhat, Networking ist das A und O.
Ein paar Menschen erkenne ich aus Deutschland wieder. Viele aus dem Bereich
Filmmarketing, kaum Schauspieler, keine Casting-Manager, die gerade einen
großen Film besetzen, keine renommierten Agenten. Die Atmosphäre ist sehr
entspannt und angenehm unaufgeregt. Im Garten wird geklatscht, und ich trete
wieder in die Bibliothek. Villa Aurora. Wie eine Zulucht, denke ich und atme tief
ein. Immer noch.
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