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dere deutsche Wort nicht mehr einfällt. Strecker, sei nicht so verspannt und
nimm den Mann, wie er ist. Er ist schließlich freundlich und hat sich extra Zeit
genommen für diese Begegnung.
Ich komme bald auf den Grund des Trefens, erzähle von meiner Zeit am
Schauspielhaus Hamburg, meinen Dreherfahrungen und frage, wie die ersten
Schrite in Hollywood vonstatengehen. Wie müssen zum Beispiel Porträtfotos
für Bewerbungsunterlagen aussehen? Brauche ich ein
Showreel
, also einen
Zusammenschnit meiner besten bisherigen Arbeiten? Und vor allem, wie erfahre
ich, wann und wo ein Casting statindet?
Wie geht man also vor?
Martin nickt eine Weile vor sich hin, bevor er schließlich antwortet: Mit Zeit
und Geduld könne ich mir all diese Fragen auch selbst beantworten. Wohingegen
er mir diese Informationen gezielt und schnell geben könne. Aber das koste Geld.
Er zeigt auf die andere Straßenseite. Ich könne natürlich auch da rübergehen und
einen wesentlich günstigeren Kurs buchen.
Wir sitzen genau gegenüber vom
Hollywood Scientology Celebrity Center.
Die
Scientologen bieten für alle Neulinge Kurse an, mit Bezeichnungen wie »
How to
Get Into the Industry
«. Recht günstig sogar. Wahrscheinlich würde ich allerdings
auch Dinge lernen, die sehr weit über das Filmthema hinausgehen.
Martin und seine Frau bieten Training für
Cold Readings
an, die man sich wie
eine Leseprobe vorstellen muss, nur dass man den Text in der Regel erst Minuten
vor dem Vorsprechen bekommt. Etwas zwischen Vom-Blat-Lesen und richtigem
Spiel. In anderen Kursen erklären sie, wie man in die Gewerkschat kommen
kann, wo und wie man einen Agenten kennenlernt, wie man an ein Vorsprechen
kommt und was einen dort erwartet. Aber ich möchte gar nicht in die Gew-
erkschat, werfe ich ein. Martin grinst nur.
Schließlich ringt er sich durch und erklärt: »Um eine Rolle in einem Film zu
bekommen, musst du zunächst zu einer
Audition
eingeladen werden; und das
wird in der Regel von einem Agenten für dich arrangiert. Der Agent interessiert
sich aber nur für dich, wenn du Mitglied der
Screen Actors Guild
(SAG), der Gew-
erkschat, bist.«
Catch 22
nennt man diese doppelte Vergeblichkeit hier, und auch wenn die
Sache für einen Neuankömmling aussichtslos scheint, sie ist es natürlich nicht.
Denn auch zu diesem hema bietet Martin Informationskurse an. Ich merke, ich
bekomme ofenbar keine Informationen, ohne einen Kurs bei ihm zu buchen, und
