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Angeles leichtgläubig ihre Wasserrechte. Mulholland täuschte derweil in L. A. die
öfentliche Meinung, indem er die Wassernot der Stadt dramatisch übertrieb. Den
Anwohnern des Tals machte er weis, das Wasser werde in der Stadt lediglich für
die Haushalte gebraucht und nicht zur Bewässerung von Land.
Den letzten störrischen Farmern bot die Stadt so viel Geld, dass die armen
Bauern nicht widerstehen konnten. Der Bau der Wasserleitung für Los Angeles
konnte beginnen. Den Einwohnern von L. A. wurde das Projekt als lebensnot-
wendig für das Wachstum der Stadt verkaut. Was ihnen verschwiegen wurde,
war, dass das Wasser hauptsächlich zur Bewässerung des San Fernando Valley
benutzt wurde, das damals noch nicht zu L. A. gehörte. Freunde des Bürger-
meisters haten mit diesem Insiderwissen das wertlose Land zuvor günstig
aufgekaut und konnten nun riesige Gewinne einfahren. Unter ihnen war Harris-
on Gray Otis, Verleger der Los Angeles Times, der mit angstschürenden Artikeln
die öfentliche Haltung dahingehend manipulierte, dass am Ende die meisten Be-
wohner der Stadt das Bauvorhaben für überlebensnotwendig hielten.
Ab dem Jahr 1908 bauten über 5000 Arbeiter an dem 359 Kilometer langen
Aquädukt, gruben 164 Tunnel und beendeten das Projekt 1913. Eingeweiht wurde
es von Mulholland mit den Worten: » here it is. Take it
Während Bürgermeister Eaton und Mulholland den Farmern im Owens Valley
durch Schikanierung und Täuschung beharrlich weiter ihre Wasserrechte ab-
trotzten, entwickelte sich ein verzweifelter Widerstand. Bewafnete Rancher
öfneten eine Schleuse und leiteten vier Tage lang das Wasser zurück in den
Owens-See, was zur Folge hate, dass die Wasserpreise in Los Angeles anstiegen.
Nachdem 1927 Unbekannte Teile des Aquädukts mit Dynamit in die Lut spren-
gten, begegnete man jedem aukeimendem Protest mit Härte. 600 schwer be-
wafnete Polizisten bewachten rund um die Uhr die in Flutlicht getauchten Anla-
gen. Mulholland kommentierte die Ereignisse, indem er erklärte, er bedauere den
Verlust so vieler Obstbäume im Tal, weil es nun nicht mehr genug gäbe, um die
dort lebenden Unruhestiter zu hängen. Los Angeles verbrauchte inzwischen
neunzig Prozent des Wassers im Owens Valley - der See trocknete aus, die Land-
wirtschat kam völlig zum Erliegen, und die Bewohner mussten das Tal verlassen.
Los Angeles teilte den neuen Wasserluxus mit seinen Nachbarbezirken unter
der Bedingung, dass sie einer Eingliederung in die Stadt zustimmten. Allein
durch die Aufnahme des San Fernando Valley verdoppelte Los Angeles seine
Fläche. Das Wachstum der Stadt war noch rasanter, als Mulholland vorhergesagt
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