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Twin Towers in Kuala Lumpur gebaut hat. Oder Kinotempel wie Grauman's
Chinese heatre und das Egyptian heatre. Und was die Architekturliebhaber-
herzen wirklich hüpfen lässt, sind die Spuren, die Architekten wie Schindler,
Lloyd Wright, Neutra, Soriano, Ellwood, die Brüder Eames, Saarinen, Koenig und
Gehry hinterlassen haben: unzählige kleinere Projekte, Werkräume, Studios, Ein-
familienhäuser, die verborgen liegen in den kurvigen Straßen der Hügel, aber ot
über eine atemberaubende Aussicht verfügen. Oder über eine Schlichtheit, die
einen fast vorbeilaufen lässt, zum Beispiel am Danziger Studio in der Melrose Av-
enue. Das kubistische Vierzimmerhaus, 1964 von Meister Frank Gehry gebaut,
fand im Herbst 2011 für 1,59 Millionen Dollar einen neuen Besitzer. Nicht die
Summe machte Schlagzeilen, denn die ist für L. A.-Verhältnisse eher niedlich,
sondern die Tatsache, dass der Käufer 200 000 Dollar mehr bezahlte, als er
musste. Kein Mensch weiß, warum, aber jetzt ist das Haus auf jeden Fall seins.
Das Magazin Arts & Architecture inanzierte zwischen 1945 und 1966 das so-
genannte Case Study House Project , für das mehrere berühmte Architekten damit
beautragt wurden, Prototypen experimenteller, aber günstiger Wohnhäuser zu
entwerfen und diese auch zu bauen. Die Modellhäuser sollten ein moderner und
kostengünstiger Weg sein, der Wohnungsnot infolge der zu Hundertausenden
aus dem Zweiten Weltkrieg heimkehrenden Soldaten Herr zu werden. Es
entstanden Ikonen der modernen Architektur wie das Case Study #8 von Eames
und Case Study #22 von Pierre Koenig. Insgesamt wurden 36 von diesen Case
Study Houses entworfen. Zwanzig davon stehen in Los Angeles. #22 und #8 sind
die einzigen beiden Häuser, die man auch von innen besichtigen kann.
Eine der neuesten Perlen glänzt auf dem San Vicente Boulevard: die West Holly-
wood Library. Die elegante, dreistöckige, öfentliche Bibliothek begeistert beson-
ders innen. Eine Lobby mit einer weißen, von einem Glasdach gekrönten Treppe
empfängt den Besucher; eine Fensterfront, die vom Boden bis zur Decke reicht,
rahmt großzügig den Blick auf das Paciic Design Center. Auf der gesamten Etage
sitzt man unter einer monumentalen, aber fein gearbeiteten hölzernen Kasseten-
decke, sodass die Großzügigkeit des Raumes, mit beruhigender, behaglicher
Wärme kombiniert, zum Lesen und Schreiben einlädt. Wirklich, man betrit den
Raum und denkt, hier möchte ich lernen, lesen, denken. Etwas unschön an die
Rückseite des Gebäudes geklebt sind zwei Parkhäuser, die hauptsächlich
nachtaktiv sind, da sie im Einzugsgebiet der Partymeile des Santa Monica
Boulevard liegen.
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