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gönnen. Man fährt direkt vor der Lokalität vor, steigt aus und gibt mit dem Auto-
schlüssel und fünf bis zehn Dollar alle Sorgen ab. Trinkgeld nicht vergessen - die
meist mexikanischen Angestellten leben davon.
Auch zu unseren Verkehrsregeln gibt es einige Unterschiede. Gewöhnungs-
bedürtig sind Kreuzungen, die weder Ampeln noch Vorfahrtsregeln kennen. Es
kreuzt als Erster, wer eben als Erster am Stoppstreifen der Kreuzung ankommt.
Ist die Situation nicht eindeutig genug, überlässt man lieber dem anderen die
Vorfahrt, als selbst darauf zu bestehen. Das Beharren geht in die komplet entge-
gengesetzte Richtung als bei uns. Nach Ihnen, nein, bite, nach Ihnen, nein, ich
habe Ihnen zuerst die Vorfahrt gegeben …
Die Fahrspuren auf den Autobahnen sind bar jeder Hierarchie, völlig
gleichberechtigt. Man kann sowohl rechts als auch links überholen. Die Schnell-
sten fahren nicht links, sondern da, wo gerade Platz ist, und schneller fahren als
neunzig km/h darf man sowieso nicht (außerhalb des Stadtgebietes sind es
105 km/h). Das hat zur Folge, dass das deutsche Alphamännchenfahrprogramm
hier völlig ausgehebelt wird: Sinnlos das nahe Aufahren als Drohgebärde, sinnlos
die Lichthupe. Wenn vor mir jemand zu langsam fährt, umfahre ich ihn einfach
links oder rechts. Ohne jede Aufregung. Das Gefühl, durch einen teuren, schnel-
len Wagen besondere Rechte oder einen hohen Status innezuhaben, ist bei den
herrschenden Geschwindigkeitsbeschränkungen sowieso hinfällig.
Auf dem Freeway ist die linke Spur ot mit einer Raute gekennzeichnet. Sie ist
reserviert für den carpool , das heißt, diese Spur darf nur benutzt werden, wenn
im Wagen mindestens zwei Personen sitzen. Wird man allein erwischt, kostet das
340 Dollar Strafe, mindestens. Diese Spur ist in der Regel recht leer, weil die
meisten jeder Vernunt zum Trotz allein unterwegs sind.
Los Angeles hat heute die höchste Kratfahrzeugdichte der Welt. Über zehn Mil-
lionen Fahrzeuge sind in der Stadt registriert, und es ist so viel Fläche mit As-
phalt oder Beton bedeckt, dass dies einen maßgeblichen Faktor für die Erhöhung
der Luttemperatur darstellt. Das Regenwasser indet nur wenig durchlässige
Fläche, um zu versickern; die Überlutungsgefahr bei Regen wird noch größer, als
sie ohnehin schon ist.
Die tatsächliche Durchschnitsgeschwindigkeit zur Hauptverkehrszeit am
Vormittag liegt auf dem Highway bei 56 km/h und bei 40 km/h auf den normalen
Straßen. Für 2030 ist eine Durchschnitsgeschwindigkeit auf beiden Straßen von
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