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Diese Reaktionen werden zum einen durch Wahrscheinlichkeitswerte für den Umzug relativ
zur Meinungsänderung gesteuert; der Wert ist für jeden Status getrennt einstellbar. Dabei be-
deutet ein Wert von 1.0 „nur Umzug, keine Meinungsänderung“; 0.0 = „kein Umzug, nur Mei-
nungsänderung“; 0.5 = „mit 50 % Wahrscheinlichkeit für einen Umzug bzw. eine Meinungs-
änderung“.
Zum anderen kann die „Bandbreite“ der zulässigen Meinungen am neu zu suchenden Platz
mittels des entsprechenden Parameters (fvar) zwischen 0 und 1 eingestellt werden.
Spontane Meinungsänderungen können durch Vorgabe von zwei „Mutationsraten“, nämlich für
geringe Änderungen von +1 oder -1 im Status bzw. für extreme Änderungen zum jeweils nä-
heren Extremwert des Status, simuliert werden. Es wird jeweils - wenn die entsprechende
Wahrscheinlichkeit erreicht ist - nur eine Mutation ausgeführt mit Priorität der erstgenannten.
Die jeweiligen Anzeigen der unten dargestellten Abbildungen sind wie folgt zu interpretieren:
x die Balkengrafik zeigt die Zustandsverteilung,
x die Anzahl der beim gerade ausgeführten Simulationsschrittes aufgetretenen Meinungs-
änderungen,
x die Anzahl der jeweils stattgefundenen Umzüge,
x relative Werte der Kohäsion, die als relativer Anteil von Zellen mit Nachbarn desselben
Status berechnet werden.
x Die Kohäsion kann anhand der - mit der rechts befindlichen Schaltleiste abrufbaren -
grafischen Darstellung der geometrischen Verteilung der Zellen visualisiert werden
(„normal“ führt zurück zur Darstellung aller Zellen).
Der Kohäsionsgrad Kg eines Clusters wird folgendermaßen berechnet, wobei eine Fallunter-
scheidung zu berücksichtigen ist: a) Eine Zelle im Zustand y z hat nur Zellen des Clusters in
ihrer Moore-Umgebung; b) ein Subcluster von Zellen in Zuständen y i ist vollständig von Zel-
len des Clusters umgeben. Die Gesamtzahl der Zellen für die Fälle a) und b) sei m. Wenn die
Anzahl der Zellen des Clusters = n ist, dann ist für diesen Cluster
Kg = n/m.
(2.24)
Der Fall m n ist dabei eingeschlossen.
Die Berechnung der Kohäsion ist ein Beispiel für die Möglichkeiten der mathematischen Ana-
lyse oder Repräsentation gesellschaftlicher Strukturen; sie spielt unter anderem in der Ethno-
grafie eine wichtige Rolle. Die Dynamik des Systems OPINIO kann anhand der Entwicklung
der Kohäsionswerte für einzelne Zustände verfolgt werden, wobei sich die Interpretation ziem-
lich unmittelbar aus der Gestalt der gleichzeitig zu beobachtenden Zellverteilungen ergibt.
Die Leistungsfähigkeit von OPINIO soll im Folgenden an einigen repräsentativen Beispielen
illustriert werden:
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