Environmental Engineering Reference
In-Depth Information
2
Orientierung über den Sachstand
2.1
Energie aus Biomasse
2.1.1
Anteil erneuerbarer Energien
Die energetische Nutzung von Biomasse ist eine der frühesten Formen der Energiebereit-
stellung der Menschheitsgeschichte und ist für Millionen von Menschen in nicht indust-
rialisierten Ländern nach wie vor die wichtigste Energiequelle (International Assessment
of Agricultural Knowledge, Science and Technology for Development 2009, S. 23). In den
Industrieländern wurden in den letzten Jahrzehnten - auf der Suche nach Alternativen zu
den fossilen Brennstoffen - neuartige Technologien zur Energiegewinnung aus Biomasse
entwickelt, die einen hohen technischen Innovationsgrad aufweisen und hinsichtlich ihrer
umweltethischen wie auch sozialethischen Auswirkungen nicht mit jenen Formen in är-
meren Ländern zu vergleichen sind.
Die in Mitteleuropa nutzbaren regenerativen Energien sind vor allem Solarenergie,
Windkraft und Wasserkraft, Geothermie, Gezeitenenergie und Energie aus Biomasse.
Deutschlandweit wurden 2012 ca. 12,6 % des gesamten Energieverbrauchs durch erneu-
erbare Energien gedeckt (Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsi-
cherheit 2013a). Dabei leistet die Bioenergie mit einem Anteil von rund 65 % an der aus
erneuerbaren Energiequellen erzeugten Endenergie den größten Beitrag (Abb.  2.1 , Bun-
desministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit 2013a).
In Bayern wurden zum Beispiel im Jahr 2010 rund 13 % des Energiemix aus erneu-
erbaren Energien gedeckt (Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung
2013) und für 2011 auf einen Anteil von 14 % geschätzt (Bayerisches Staatsministerium für
Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie 2012). Energie aus Biomasse ist dabei
mit einem Anteil von 6 % der Endenergie - dies entspricht 120 Petajoule - der wichtigste
erneuerbare Energieträger. Die anderen erneuerbaren Energien, wie Wasserkraft (4,1 %),
Solar- (3,5 %) und Windenergie (0,3 %) sowie Geothermie (0,1 %), tragen mit insgesamt
8 % zur bayerischen Energieversorgung bei. Bis Mitte der 1990er Jahre lag, bezogen auf
 
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