Environmental Engineering Reference
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potentielle Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion treten, deren Kulturen gegebenen-
falls auch für die Nahrungsmittelversorgung dienen können und die Koppelprodukte für
die Futtermittelindustrie produzieren, sind auch hinsichtlich der Interessen internationa-
ler Nahrungsmittelkonsumenten positiver zu bewerten. Gerade Verwertungspfade, die
hochwertige Koppelprodukte in großem Umfang für die Futtermittelindustrie produzie-
ren, vermögen - wie schon genannt - hierbei Flächenentlastung zu leisten.
Menschen der Region Das regionale Umfeld hat hinsichtlich des Prinzips des Wohlerge-
hens Interesse daran, 1) dass die natürlichen Lebensgrundlagen der Region erhalten blei-
ben, 2) dass das wirtschaftliche Wohlergehen der Region stabilisiert bzw. erhöht wird und
3) dass es durch den Anbau und die Verwertung zu keiner maßgeblichen Verminderung
der Lebensqualität kommt.
1. Durch die Gesetzeslage auf europäischer und nationaler Ebene ist sichergestellt, dass
die Gewinnung von Biogas aus Sorghum, die Gewinnung von Öl aus Raps und die
Gewinnung von Bioethanol (E85) aus Weizen die Erhaltung der natürlichen Lebens-
grundlagen nicht gefährdet.
2. Der Anbau und die Verwertung der drei Kulturen leisten einen Beitrag zur wirtschaft-
lichen Stärkung der Region: Die drei Szenarien bieten Landwirten ein Auskommen via
landwirtschaftlicher Arbeit und sichern Arbeitsplätze. Die Gewerbesteuer, sofern der
Landwirt gewerbetreibend ist, kommt dabei der Kommune zugute, sofern der Landwirt
seinen Umsatz durch Bioenergie-Produktion gegenüber seinem vorherigen Angebot
erhöht. Die wirtschaftliche Verwertungskette bleibt dabei im Fall der Bioethanolgewin-
nung mit niedrigerer Wahrscheinlichkeit im nahen Umfeld, da die Ethanolanlagen in
geringer Dichte über Deutschland verteilt sind.
3. Die landwirtschaftliche Praxis bringt zwar teilweise Lärm- (Geräusche von Traktoren
oder Blockheizkraftwerk) und Geruchsbelästigung (Geruch einer Biogasanlage oder
der Geruch der Gärrestausbringung wie auch der Geruch einer Öl- oder Ethanolge-
winnungsanlage) mit sich, diese Beeinträchtigungen halten sich jedoch in Grenzen und
sind als normale Begleiterscheinungen der Landwirtschaft zu werten. So stehen Biogas-
anlagen beispielsweise in der Regel nicht in der Nähe von Wohngebieten und pflanzen-
bauliche Maßnahmen wie Gärrestausbringung fallen nur an wenigen Tagen im Jahr an
(und sind beim Nahrungsmittelanbau ebenso vorhanden).
Oftmals emotional diskutiert wird über die Ästhetik der angepflanzten Kulturpflanzen:
Sorghum ähnelt beispielsweise stark dem Mais, was mancherorts Kritik nach mehr kultur-
landschaftlicher Diversität laut werden lässt. Raps wird hingegen ob der leuchtend gelb
blühenden Felder von vielen als ästhetisch ansprechend empfunden. Auch Weizenfelder
gelten vielen als optisch reizvoll. Von derartigen, letztlich subjektiven Einschätzung ästhe-
tischer Vor- und Nachteile bestimmter Kulturpflanzen abgesehen, ist jedoch grundsätzlich
festzuhalten, dass die landwirtschaftliche Pflege der Felder einen wesentlichen Beitrag zur
Pflege der regionalen Kulturlandschaft leistet. Darüber hinaus hat der Landwirt generell
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