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läut vorüber, der Hund pinkelt einen der Holzklötze vor der Shreinerei an, Shrein-
er Burak shaut grimmig .) Allah Allah!
Çukurcuma,Mitte. Über die Moshee, an der die zwei Straßen Çukurcumas spitz
zusammenlaufen, wahen drei alte Ahornbäume, einer davon mit gekappter Krone:
vom Zusammenstoß mit einem LKW hat er sih niht wieder erholt. Die Moshee
wurde einst auf Wunsh des Sheihülislam, des obersten Rehtsgelehrten aller os-
manishen Muslime, gebaut. Sie ist eines der kleineren Werke des berühmten Sin-
an, jenes armenishen Dorjungen aus Kayseri, der nah seinem Eintrit in den Di-
enst des Sultans zum größten aller muslimishen Arhitekten wurde und die Silhou-
ete von Istanbul shuf. Eine Reihe von Bränden ließen von Sinans Bau nur noh
die Grundmauern übrig, das heutige Gebäude ist von 1823 . Der kürzlih stillgelegte
Hamam gegenüber stammt aus der gleihen Zeit. Die Muter des Sultans stitete einst
eine Wasserleitung in das Tal, seither ist die Gegend reih an Brunnen und Hamams.
Viele der Hamams wurden von Armeniern betrieben.
DerMuhtar. Hier direkt vor meinem Stadteilvorsteher-Büro kommt die Dalgıç-
Sakgasse raus, in der Pamuks Museum steht. Seit sie hier in der Gegend die alten
Häuser mit den Gärten abgerissen haben, ist das gar keine Sakgasse mehr. Heißt
aber immer noh so. Leider hat auh hier mit dem Abriss der Häuser die Betonwüste
Einzug gehalten. Viele Häuser sind abgebrannt, andere lassen sie einfah einstürzen,
damit sie den Platz neu bebauen können. Der Abriss eines denkmalgeshützten
Hauses ist ja niht erlaubt, also wartet man einfah, bis es von selbst zusammenfällt.
Ot haben sih die Armen ihren Teil herausgerissen, als Brennholz. Ja, Istanbul ist
shön, jeden Tag geh ih den Hügel hoh und blike auf den Bosporus, nie werde ih
dieses Anbliks müde werden … Aber früher war's halt noh shöner. Strände hat-
ten wir in der Stadt, zwei Dutzend fast, die Bosporushügel waren noh mit Wäldern
bestanden, niht mit Wohnbloks. Istanbul häte nie mehr als fünf Millionen Ein-
wohner haben dürfen. Mehr verkratet die Stadt niht. Jetzt haben wir das Dreifahe.
Wie das geht? Es geht. Oder auh niht. Ih wurde hier vor zweiundfünfzig Jahren
geboren, gleih links um die Eke. Mih haben die Leute shon zum dritten Mal zum
Muhtar gewählt, zum Stadteilvorsteher. Ih stelle zum Beispiel Meldebesheinigun-
gen aus und organisiere Brennstof für die Armen. Als ih vor dreizehn Jahren an-
fing, haten wir hier kein Kabelfernsehen, keine Straßenlaternen und kein Erdgas.
Mein Wahlslogan beim letzten Mal war: »Alles für die Straßenarbeiten in unserer
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