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chen Häuser erheben sich die Palazzi
des hier beheimateten einflussreichen
Geschlechtes der Salis-Soglio. Die „Cà
Aelta“, oder „Casa Alta“, ist ein hoher
Bau von 1524, umgebaut 1680. Die
„Casa Battista“, das heutige „Hotel Pa-
lazzo Salis“, 1701 für Baptist von Salis
gebaut, erlaubt einen Einblick in die
Wohnstätten der edlen Familien.
Soglio ist ein idealer Ferienort mit
schönen Spazierwegen. In den unter-
halb von Soglio gelegenen Kastanien-
wäldern sind im Herbst die Familien
mit der Ernte beschäftigt.
und geräuchert. Jetzt werden sie in
lange, schmale Säcke gefüllt. Der Bau-
er schlägt den Sack so lange auf einen
Holzblock, bis sich die Schalen lösen.
Die Cascinen bilden im Wald ein klei-
nes Dorf. Der Rauch, der ihnen wäh-
rend dem Dörren entsteigt, liegt wie
Nebel in der Luft. Die Kastanie be-
hauptet sich noch heute in der Küche
der Bergeller Bevölkerung.
Nahe dem Zollhaus befindet sich
das Haus der verstorbenen Dichterin
Silvia Andrea. Es steht zur Besichti-
gung offen. Silvia Andrea war mit dem
gebildeten Zollinspektor Antonio Gar-
bald verheiratet, der sich 1860 vom
berühmten Gottfried Semper eine Vil-
la im Pergolastil bauen ließ. Sie be-
saßen eine bemerkenswerte Biblio-
thek, die heute in Chur aufbewahrt
wird. Der Sohn Andrea Garbald, ein
begabter Fotograf, hatte die Mitglie-
der der Giacometti-Familie immer wie-
der porträtiert.
Auf schönen Spazierwegen durch
herrliche Kastanienwälder erreicht
man Bondo und Soglio. Der neue Kas-
tanien-Lehrpfad in Castasegna zeigt
anhand von 5 Tafeln Wissenswertes
rund um die Kastanie (1 Std). Über die
Grenze kommen Wandernde in das
nur 7 km entfernt Städtchen Chiaven-
na, das einst zu Graubünden gehörte.
Der Fußweg führt über das im Jahre
1618 durch einen Felssturz begrabene,
damals bündnische Piuro mit seinen
2430 Einwohnern, vier Kirchen und
prunkvollen Palästen nach Prosto mit
dem Palazzo der Familie Vertemati
(geöffnet: Sa 10-12 und 15-18 h, So
9-12 und 15-18 h).
Castasegna
‡XVIII/B3
Castasegna an der italienischen Gren-
ze besitzt bereits südländisches Kli-
ma. Hier reifen die letzten Trauben
und einzelne Palmen wachsen in
windgeschützten Gärten.
Über Castasegna, auf der sanft ge-
neigten Terrasse von Brentan, liegt der
größte Edelkastanienwald Europas -
ein Park mit riesigen Bäumen. Ihre
Kronen sind ineinander verschlungen
und bilden weite Säulenhallen. Im Ok-
tober und November reifen die Früch-
te, die Kapseln springen auf, die Maro-
ni bedecken den Boden. Frauen und
Kinder sammeln die Kastanien, Ju-
gendliche tragen sie in die Dörrhütten,
die Cascina. Diese bestehen aus zwei
Räumen: Im unteren steht der Herd,
der obere ist Lagerraum. Sie sind
durch Holzstäbe getrennt, die so eng
aneinander liegen, dass die Kastanien
nicht durchfallen, Rauch und Hitze
aber aufsteigen können. Nach weni-
gen Wochen sind die Maroni gedörrt
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