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der obersten Terrasse steht ein fünfge-
schossiger Wehrturm mit Wehrgang
und Bering, um 1300 erbaut. In der
Senke liegt die Kirche Nossa Donna,
die Mutterkirche des ganzen Bergell,
988 erwähnt. Baron Giovanni de Cas-
telmur ist hier beigesetzt. Nossa Don-
na ist eine romanische, 1863 erhöhte
Saalkirche mit halbrunder Apsis und
einem italienisch wirkenden Campani-
le von 1100.
von die Kirche San Martino, eine ro-
manische Saalkirche mit Halbrundap-
sis, geweiht 1250. San Martino besitzt
einen hohen Turm, das oberste Ge-
schoss mit Zeltdach stammt aus dem
15. Jh. Die Kirche birgt Wandmalerei-
en eines unbekannten italienischen
Meisters um 1480-90.
Am Dorfausgang befindet sich der
Palazzo Salis mit seinen wertvollen
Kunstschätzen. 1765-74 von Pietro
Martocco und Martino Martinojo für
Hieronymus von Salis-Soglio gebaut, gilt
er als schönster Herrschaftsbau im Ber-
gell. Breit ausladend, besitzt er zwei
Hauptgeschosse mit Mezzanin unter
einem Walmdach mit drei gartenseiti-
gen Lukarnen. Drei Achsen und Qua-
derlisenen teilen das Haus in drei Ab-
schnitte. In der Mittelachse beider Fas-
saden haben die Portale Graniteinfas-
sungen, Volutengiebel und Wappen-
kartuschen. Auf der Westseite findet
sich eine geometrische Gartenanlage
mit Springbrunnen. In der Mitte ist eine
symmetrische Freitreppe mit Zwischen-
podesten. Die Repräsentationsräume
sind zentral, die Aufenthaltsräume seit-
lich angeordnet. Rokokostuckaturen
vermischen sich mit frühen Louis-XVI.-
Motiven. Im japanischen Kabinett gibt
es gemalte Chinoiserien, zwei Räume
haben heimische Arventäferung.
Promontogno und Bondo
Die beiden Dörfer liegen dicht beiein-
ander, Promontogno an der Haupt-
straße, Bondo abseits an der Mün-
dung der Bondasca. Beide wurden im
Jahre 1621 von spanischer Soldateska
niedergebrannt und später neu aufge-
baut. Die Steinplatten auf den Dä-
chern und die sonnenverbrannten
Holzlauben spiegeln die Nähe zu Itali-
en. Den regen Tourismus verdanken
die beiden Orte den Bergfreunden,
denen sie als Ausgangspunkt zu den
bekannten Kletterbergen der Umge-
bung dienen.
Auf dem Weg von Promontogno
nach Bondo trifft man auf Crotti -
kleine kubische Bauten mit Vorraum
zum Felskeller und einem darüber lie-
genden Zimmer, beschattet von ho-
hen Kastanienbäumen, im Sommer
von heiterem Bocciaspiel belebt.
Am Dorfeingang von Bondo steht
das Geburtshaus des Dante-Forschers
G.A. Scartazzini, eine schlichte Ge-
denktafel erinnert an den berühmten
Mann. Inmitten des Dorfes steht ein
achteckiger Brunnen und unweit da-
Soglio
‡XVIII/B3
Das malerische Soglio thront über ei-
nem dichten Kastanienhain auf einem
terrassenförmigen, sonnigen Hang
über dem Tal und bietet einen einzig-
artigen Ausblick. Hoch über die einfa-
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