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vost
gebaute
Casa Gadina
besitzt ei-
nen viergeschossigen Westtrakt und
einen dreigeschossigen Ostflügel un-
ter gleichem First. Die „Sala terrena“
hat eine geschnitzte Tür und Stuck-
wappen und -putten. Im zweiten Stock
des
Hotel Stampa
sind Täfer von 1734
mit Allianzwappen von
Rudolf von
Stampa
zu sehen.
Westlich von Casaccia erhebt sich
die
Burgruine von Turraccia,
ein
bischöflicher Befestigungsbau, von
dem noch ein Mauerwinkel steht. Von
Casaccia aus konnte man früher den
schäumenden Albignawasserfall be-
staunen, jetzt steht dort die Staumau-
er. Casaccia besitzt den einzigen
Ski-
lift
des Tals.
Das 1583 erbaute
Rathaus
zeigt an
seiner Fassade die Allegorien der Ge-
rechtigkeit und Mäßigkeit und über
dem Rundportal einen Wappenstein
mit Steinbock, dem Hoheitszeichen
des Talgerichts. Ein Prangerstein mit
Halseisen zeugt wie die Folterkammer
des Gerichtsgebäudes, des
Pretorio,
von der Unerbittlichkeit der damaligen
Richter. (Besichtigung von Rathaus
und Folterkammer von Juni bis Okto-
ber täglich möglich). Das Rathaus um-
schließt einen viergeschossigen Rund-
turm, den
Senwelenturm,
eine bi-
schöfliche Feste aus dem 13. Jh., die
1583 zum Gefängnis ausgebaut wur-
de. An das Rathaus angebaut ist das
Pfarrhaus
aus dem Jahr 1522.
Neben dem Haus Nr. 90 aus dem
18. Jh. steht der sechsgeschossige
spätmittelalterliche
Familienturm der
von Salis
mit Eckquadern, Zeltdach
und altem Hocheinstieg, um 1700. Die
Brücke
über die Maira hat einen ge-
mauerten Bogen, datiert von 1543.
Am Talweg im Westen schreckt den
Besucher ein gemauerter
Galgen.
Un-
weit von Vicosoprano wurde eine
altrömische Siedlung
entdeckt.
Vicosoprano ist für Wanderer und
Bergsteiger Ausgangspunkt in das
Albignagebiet. Andere Wanderwege
führen zu den Weilern Roticcio und
Pungel. Ein schön gelegener Camping-
platz bei Vicosoprano wird gerne
genutzt.
Vicosoprano
‡XVIII/B3
Vicosoprano ist die größte Ortschaft
im Bergell und war einst Hauptort des
ganzen Tals. In der Zeit der Bündner
Wirren war es Unruheherd, in dem
manche Intrigen geschmiedet wurden.
Der Dichter des Bergell,
Giovanni
Maurizio,
hinterließ mit dem Buch „La
Stria“ (Die Hexe) ein eindrucksvolles
Zeitdokument von historischem und
kulturellem Wert.
Stattliche Patrizierhäuser, oft aus
dem 16. Jh., mit Sgraffiti, geschmiede-
ten Gittern und Balkonen, zeugen von
einer blühenden Vergangenheit. Die
reformierte
Kirche San Trinità
ist ein
turmloser Barockbau mit lisenenge-
gliedertem, dreijochigem Schiff und
dreiseitigem Chorhaupt. Im Innern fin-
den sich eine Rokokokanzel und ein
Abendmahltisch von 1760.
Stampa
‡XVIII/B3
Die Gemeinde Stampa umfasst die
Dörfer Borgonovo, Coltura und Mon-