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Poschiavo
Südlich der Stiftskirche liegt das
Oratorio S. Anna, 1732 erbaut, beste-
hend aus Vorhalle und drei Räumen.
Die Vorhalle dient als Beinhaus, die
drei toskanischen Säulenarkaden wer-
den durch Régencegitter geschlossen.
In der Klosterkirche S. Maria Pre-
senta, östlich der Stiftskirche ist eine
Kanzel aus der zweiten Hälfte des
17. Jh. mit reicher Ajourschnitzerei und
Statuetten zu bewundern.
Im restaurierten alten Kloster (1654)
sind Collagen von Wolfgang Hildes-
heimer zu sehen: Mo-Sa, Voranmel-
dung unter Tel. 081 8390050.
Das Casa Torre mit ehemaligem
Wehrturm wurde 1899 als Rathaus
eingerichtet und stammt vermutlich
aus dem Jahre 1548. Die historisieren-
de Neugestaltung erfolgte 1911.
Der Palazzo Albrici, heute ein Ho-
tel, wurde 1682 mit tonnengewölbten
Korridoren mit allegorischen Decken-
medaillons gebaut.
Im Ortsteil Surcà steht das Museum
Casa Mengotti mit einem Südtrakt
von 1655 und dem Nord- und West-
trakt aus dem 18. Jh. In den Längstrak-
ten sind Täferstuben und Erkerstube
(17./18. Jh.) untergebracht, im Nord-
trakt Hauskapelle mit Heiligenbildern
von 1710.
Am südlichen Dorfrand liegt das
Spaniolenviertel mit seinen 1830 er-
bauten Palazzi. Die Villen wurden von
Puschlaver Emigranten, die nach Ve-
nedig und Spanien ausgewandert wa-
ren und begütert zurückkehrten, in
Auftrag gegeben. Die in sich geschlos-
sene Anlage mit halb offener Linien-
führung und maurisch-biedermeierli-
‡XIX/C3
Mitten in Wiesen, überragt vom Sas-
salbo, liegt Poschiavo, der drittgrößte
Ort Graubündens und Hauptort der
gleichnamigen Talschaft. Im lang ge-
streckten Borgo, in dessen Mitte sich
die italienisch anmutende Piazza
Communale befindet, stehen in locke-
rer Gruppierung massiv gemauerte
Bürgerhäuser, oft mit flach gewalmten
Steinplattendächern. Viele besitzen
Natursteinportale und zweiflügelige,
grob gezimmerte Tore. Die Bauten
des 18. und 19. Jh. fallen durch die
Fensterachsen auf und verfügen über
Mezzaningeschosse und bauplasti-
schen Schmuck.
Die Piazza Communale wird von Pa-
trizierhäusern, vom romanischen Rat-
hausturm und von der bemerkenswer-
ten Stiftskirche San Vittore Mauro
eingerahmt, einer spätgotischen Anla-
ge mit abgetreppten Außenstreben
am Langhaus und eingezogenem, drei-
seitig geschlossenem Chor von 1497.
An der Südseite besitzt die Stiftskirche
einen hohen romanischen Turm aus
der ersten Hälfte des 13. Jh. Das West-
portal von 1503 hat einen Kielbogen
und Rechteckrahmung, die Barocktür
besitzt gute Schnitzereien von 1700.
Der Chor hat ein zweijochiges Stern-
gewölbe, die Schlusssteine zeigen das
Haupt Christi und die Sonne. Zweiteili-
ge Maßwerkfenster sind im Chor, drei-
teilige im Schiff zu sehen. An den Flü-
gelaußenseiten des Choraltars findet
man spätgotische Figurenreliefs aus
dem südlichen Alpengebiet um 1500.
Der Taufstein ist barock.
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