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schluss. Die Zwiebel auf dem Turm
stammt aus der zweiten Hälfte des
18. Jh. Sie hat ein Kreuzgrat- und Stich-
kappengewölbe. Der Abendmahltisch
ist von 1745, die Barockorgel aus der
ersten Hälfte des 18. Jh. Die katholi-
sche Kirche wurde 1896 erbaut.
Das Gemeindehaus (Nr. 17) wurde
im 17. Jh. gebaut und 1724 renoviert.
Das Haus Nr. 21 wurde 1800 für den
Podestà (Bürgermeister) errichtet. Es
ist dreigeschossig mit angeglichenem
Stallgebäude. Der Waldlehrpfad von
Valchava nach Sta. Maria informiert
über Flora und Fauna.
Südtiroler malte es im Jahr 1513 auf
die Außenwand des Chors. Vom glei-
chen Maler ist an der Westfront Chris-
tus am Ölberg zu sehen. An den
Schiffswänden sind sieben gemalte
Apostel mit Spruchbändern. Bemer-
kenswerte Grabplatten befinden sich
an der Westfront und an den Fried-
hofsmauern.
Das 1671 gebaute Haus Nr. 50 be-
sitzt im Innern fragmentarische Wand-
malereien vom Ende des 17. Jh. Das
Hotel Chasa Capol wurde 1651 für
den Podestà Oswald von Capol er-
baut, den Klosterpropst von Müstair.
In Santa Maria wurde auch eine
Webstube mit Verkaufsgeschäft ein-
gerichtet, um der Bergbevölkerung ei-
nen Nebenverdienst zu ermöglichen.
An Handwebstühlen werden alte und
neue Muster aus Naturfasern gefertigt.
Santa Maria
‡XIX/D2
Im stattliche Hauptort Santa Maria
kreuzen sich zwei Verkehrswege: die
Talstraße über den Ofenpass ins En-
gadin und die mitten im Dorf abzwei-
gende Passstraße über den Umbrail
ins Veltlin.
Das beeindruckende Straßendorf
brannte im Jahr 1774. Heute prägen
weiß getünchte Häuser mit Sgraffito-
Verzierungen, Fensterrahmungen aus
Putzquadern oder gelb bemalt und
Toreinfahrten mit verzogenen Bögen
das Bild. Die Architektur erzählt vom
mittelalterlichen Saumhandel. In der
Chasa Plaz an der Durchgangsstraße
sind große Gewölbe zu sehen, unter
denen die Saumtiere bepackt wurden.
Die reformierte Kirche, ein Neubau
von 1492, wurde nach der Reformati-
on bis 1838 von beiden Glaubensrich-
tungen benutzt. Die spätgotische An-
lage mit hohem Turm verfügt über ein
riesiges Christophorusgemälde. Ein
Müstair/Münster
‡XIX/D2
Müstair ist die östlichste Gemeinde
der Schweiz und das letzte Dorf vor
der italienischen Grenze. Mit 800 Ein-
wohnern ist Müstair außerdem der
größte Ort und das Einkaufszentrum
des Tals.
Das Wahrzeichen Müstairs ist das
Benediktinerinnen-Kloster St. Jo-
hann, ein Baudenkmal von hohem
kunsthistorischem Rang: der bedeu-
tendste Kirchenbau vor der Jahrtau-
sendwende in der Schweiz. Die Klos-
terkirche birgt den größten in Europa
erhaltenen Freskenzyklus aus dem
8. und 12. Jh. Seit 1983 gehört Müstair
deshalb zum Weltkulturerbe der
UNESCO.
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