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schmilzt der letzte Schnee in der Höhe
und von Mitte September bis Anfang
Oktober erfüllt das Röhren der Hir-
sche die Täler. Im Oktober färben sich
die Lärchen golden und tauchen das
Gebiet in einen unverwechselbaren
Gelbton. Die vielen im Nationalpark
beheimateten Tiere sind scheu und
oft ist neben Geduld auch Stille gefor-
dert, um sie erkennen und beobach-
ten zu können. Im Sommer 2005 wur-
de erstmals seit 100 Jahren wieder ein
aus Italien kommender Bär im Natio-
nalpark gesichtet und war wochenlang
das Toptagesgespräch in der Schweiz.
Der Rothirsch kann bis zu 200 Kilo-
gramm auf die Waage bringen. Im
Herbst halten sich die Hirsche beson-
ders nahe an den Dorfrändern auf.
Die Gämsen lieben das Hochgebirge
und bewegen sich sicher auf Geröll
und steil abfallenden Felsen. Hier sind
die gummiartigen Ballen an den Huf-
en hilfreich. Die Gämse kann bis zu 18
Jahre alt werden. Die markanten Hör-
ner der Steinböcke, des Bündner
Wappentiers, werden bis zu 1 m lang
und dienen im Machtkampf als gefähr-
liche Waffe. Die Geiß trägt nur ein
kleines Hornpaar. Das Murmeltier ist
das größte Nagetier der alpinen Fau-
na. Ende September lassen die Ak-
tivitäten dieser Energiespezialisten
nach. Sie verstopfen ihre Eingänge mit
Erde und Steinen. Die Körpertempera-
tur sinkt im Winterschlaf von 39 auf
7-9 Grad Celsius, das Herz schlägt
noch zwei bis drei Mal pro Minute.
Zwischendurch erwachen sie aus
ihrem Winterschlaf, nehmen aber kei-
ne Nahrung auf. Im April erwachen
die Langschläfer und verlassen erst-
mals ihren Bau. Im Freien werden sie
oft Opfer von Steinadlern. Der Fuchs
ist ein versteckter Bewohner des Na-
tionalparks. Seine Intelligenz erlaubt
ihm die Entwicklung von geeigneten
Jagdstrategien. Er ernährt sich in erster
Linie von Mäusen und anderen Klein-
säugern, auch Vögel verachtet er
nicht. Der Steinadler ist Aasfresser
und jagt kleinere Säugetiere. Die Flü-
gelspannweite beträgt bis zu 1,6 m.
Er nistet in schwer zugänglichen Fels-
vorsprüngen. Der Bartgeier bringt
4,5-7 kg auf die Waage und weist ei-
ne Flügelspannweite von 2,5-3 m auf.
Er ist der größte Vogel Europas und
ernährt sich von Knochen und sehr
wenig Fleisch. Der Bartgeier wird seit
1991 in einem internationalen Projekt
wieder angesiedelt.
Im und beim Nationalpark sind sel-
tene Blumen, wie der Rhätische Al-
penmohn oder die typischen Edel-
weiß, zu finden. Besonders wider-
standsfähige Pflanzen, etwa der
Schweizer Mannsschild, klettern bis
auf 3100 m. Neben Blumen wird die
Landschaft von anderen Besonderhei-
ten, wie z.B. Bergfettwiesen, Wald,
Weiden und Mooren, geprägt.
Schweizerischer Nationalpark, National-
park-Haus, Zernez, Tel. 081 8561282, Fax
081 8561740, www.nationalpark.ch.
Praktische Tipps
Information i
Samnaun-Tourismus, Dorfstr. 4, 7563 Sam-
naun, Tel. 081 8685858, Fax 081 8685652,
www.samnaun.ch.
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