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Val Calanca
Zuccalli
ist das Geburtshaus des Bau-
meisters
Zuccalli,
der im 17. Jh. vor al-
lem am kurbayrischen Hof und in Salz-
burg gewirkt hat. Das
Haus Gabriele
de Gabrieli
hat der gleichnamige Ar-
chitekt für seine Familie umgebaut.
Am linken Ufer stand der Palazzo Tri-
vulzio, erwähnt 1275. Er war Sitz der
Familie
von Sax.
Nur wenige
Reste der
Wasserburg
sind noch erhalten. In der
Kirche San Giulio
gibt es im Chor ein-
heitliche Renaissance-Wandmalereien
von
Gorla
aus dem Jahr 1545 zu be-
wundern. An der Südwand findet sich
ein Fragment von 1479 von
Christo-
foro da Seregno:
Sebastiansdarstel-
lung. Am Ortsrand beginnen ausge-
dehnte Kastanienwälder.
‡XVII/C3
Das Calancatal besticht durch eine
wilde Landschaft mit ursprünglichen
Dörfern, die italienische Lebenart ver-
raten. Das Tal ist eng eingeschnitten,
die Dörfer schmiegen sich auf knap-
pen Terrassen eng um die Kirche.
Grono
In Grono, am Eingang zum Tal, steht
die
Pfarrkirche San Clemente
ober-
halb des Dorfes. 1219 erstmals er-
wähnt, wurde der Chor 1633 neu er-
baut. An der Nordseite steht der roma-
nische Turm. An der Fassade sind eine
Sonnenuhr und ein Sensenmann mit
Sanduhr (18. Jh.) erhalten. Im Süden
der Kirche, umgeben von Palmen,
steht das mit weichen Stuckaturen und
Fresken geschmückte
Beinhaus.
Im
Osten der Piazza di San Bernardino
trifft man auf die schlichte
Barockka-
pelle SS. Rocco e Sebastiano,
erbaut
1615 unter Einbeziehung des Recht-
eckchors der Vorgängerkapelle. Im
Chor hat das Kreuzgewölbe reiche ba-
rocke Stuckaturen aus zwei Baupha-
sen. Die
Casa di Sacco
wurde 1660
gebaut und 1725 renoviert. Der
Palaz-
zo Togni
aus dem Jahr 1721 ist ein
stattlicher Bau mit eingewölbten Korri-
doren und Stuckdecken mit mytholo-
gischen Szenen. Der
Torre Fiorenza-
na
war seit 1314 in Händen der Sax-
Familie. Es ist ein fünfgeschossiger, be-
wohnter Turm mit Zinnenbekrönung.
Traversagnaschlucht
Am Eingang zur Traversagna-
schlucht bilden die Steinbogenbrücke,
das Pilgerhaus und die Wallfahrtskir-
che Madonna del Ponte Chiuso eine
malerische Baugruppe.
Der Neubau
wurde 1656 geweiht und bis Ende des
17. Jh. (vielleicht von
Giovanni Serro
)
ausgestattet. Sehenswert sind die
barocken Sgraffiti und der geschmück-
te Längsbau. Das Renaissanceportal ist
von 1604. Das kreuzgewölbte Schiff
mit eingezogenen Strebepfeilern, die
Seitenkapellen ausscheiden, ist ein
Vorläufer des Wandpfeilerschemas
der Voralberger Baumeister, die dieses
Schema zuerst mit Misoxer Bauleuten
entwickelt hatten. Der Chor besitzt
Rokokostuckaturen. Der Hochaltar ist
von
Rocco Pisone.
Castaneda und Santa Maria
Der Fluss Calancasca hat eine raue
und unwirtliche Schlucht in die nord-
Im Misox muss man gut zu Fuß sein