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1473 wurde diese Nord-Süd-Route für
den Handel zwischen Italien und
Nordeuropa dank einer Trägergenos-
senschaft konkurrenzfähig. Heute
führt die Nationalstraße den Reisen-
den in wenigen Minuten durch den
Engpass, früher brauchten Reisende
Stunden und Tage. Ein Wanderweg
führt von Thusis in drei Stunden durch
die Via Mala nach Zillis.
finden sich die vier Engel der Apo-
kalypse mit geschwungenen Tuben
als Personifikationen der Winde. Die
streifenweise von Ost nach West zu le-
senden Binnenfelder zeigen, einge-
leitet durch alttestamentarische Köni-
ge, die Synagoge und Ecclesia, in brei-
ter Erzählung das neutestamentarische
Geschehen bis zur Dornenkrönung
Christi und zuletzt Szenen aus dem Le-
ben des Kirchenpatrons St. Martin.
Entlang der Decke findet sich ein ge-
maltes romanisches Wandfries mit
Mäanderband und Sibyllenbüsten.
Vermutlich waren der Hauptkünstler
und seine Mitarbeiter Rhätier. Der ro-
manische Taufstein ist bemalt, die Po-
lygonalkanzel von 1647, das Gestühl
an der Südwand von 1730.
In Zillis ist außerdem das Rathaus
von 1600 mit Portal und Halle sehens-
wert. Das Haus Nr. 96 hat gewölbte
Korridore, Täferstuben sowie einen
Kachelofen von 1670 und das Haus
Nr. 28 einen Apostelofen von 1670.
Kirche St. Martin in Zillis
Der römische Saumpfad endet im
Süden in dem bereits in offener Land-
schaft liegenden Zillis, im Val Schons
(Schams). Die hiesige Kirche St. Mar-
tin besitzt die älteste figürlich bemalte
und fast ganz erhaltene hölzerne, ro-
manische Felderdecke der abend-
ländischen Kunst. St. Martin war die
Mutterkirche des Schams und wurde
bereits 831 erstmals erwähnt. 940
schenkte Kaiser Otto I. Kirche und Be-
sitz dem Bistum Chur. Vom romani-
schen Neubau um 1130 sind das Schiff
und der Südturm erhalten. Der Poly-
gonalchor ist von 1509, der Dachstuhl
von 1547. An der Westwand steht ein
großes Christophorusbild, um 1300.
Das romanische Schiff und der spät-
gotische Chor sind durch einen spit-
zen Chorbogen getrennt.
Hauptsehenswürdigkeit der Kirche
ist die romanische Bilderfolge aus
158 ornamental gerahmten, bunt be-
malten Einzelfeldern von 1160 (restau-
riert 1949). Die Randbilder zeigen am-
phibische Fabelwesen als Sinnbilder
des Chaos, dazwischen drei Felder mit
Fischern und die Andeutung der Erret-
tung der Getauften. In den Ecken be-
Kirchen und Profanbauten
in der Umgebung
Viele Kirchen und Bauten der Um-
gebung sind eine Entdeckung wert. Im
Dorfteil Turvasch von Donath besticht
das Marchion-Haus, gebaut 1680, um-
gestaltet 1716, mit Architektur-Graffiti.
Im Dorfteil Curscheglias steht das
Marchion-Haus von 1672, umgebaut
1728, mit Täferstuben. Die reformierte
Kirche von 1463 erscheint als sehr lan-
ge gedrungene Anlage.
Die reformierte Barockkirche von
Mathon besitzt ein skurril geformtes
Gestühl von 1728. Unterhalb des Dor-
 
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