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ria zwischen Luzius und Florinus. Über
dem Portal befinden sich spätromani-
sche Rundbogenfenster. In der Nord-
ostecke des Chors steht eine Löwen-
skulptur aus dem 13. Jh. Das Langhaus
hat drei fast quadratische Joche im
Mittelschiff und schmale Seitenschiffe
sowie einen stark erhöhten, über steile
Treppen erreichbaren Chor. Unter
Chor und Altarhaus liegen Krypten.
Die vordere Krypta hat ein flaches
Kreuzrippengewölbe, dahinter ist ein
zweischiffiger Raum mit vier Kreuz-
gratgewölben. Am Eingang zur Krypta
finden sich vier einzigartige Apostel-
säulen auf Löwenpostamenten und
neben der linken Chortreppe ein spät-
gotisches Sakramentshäuschen von
1484. Auf dem Hochaltar steht der
„bedeutendste und schönste Schnitz-
altar der Schweizerischen Spätgotik“
von Jakob Russ von Ravensburg. Leider
ist er mindestens bis 2007 in Folge der
Gesamtrestaurierung nicht zu sehen.
Im mittleren Joch des nördlichen Sei-
tenschiffes steht ein Schnitzaltar von
1511 mit dreiteiligem Figurenschrein,
St. Luzius gewidmet. Sehenswert ist
auch das zweireihige Chorgestühl aus
der Mitte des 15. Jh.
Das bischöfliche Schloss in der
Nordostecke wurde um einen kleinen
Innenhof während des 17. und 18. Jh.
neu gebaut. Dem Nordtrakt diente die
mittelalterliche Ringmauer teilweise
als Außenwand. Der viergeschossige
Marsölturm in der Nordost-Ecke aus
dem 11. Jh. wurde in den Neubau ein-
bezogen. Er besitzt einen großen,
zweistöckigen Rittersaal mit Galerie
und Felderdecke von 1663. Der West-
trakt von 1733 schließt den Hofplatz
ab. Er besitzt eine dreiachsige Fassade,
die durch aufsteigende Kompositpilas-
ter in zwei breite und einen schmalen
mittleren Abschnitt gegliedert wird.
Die breiteren Teile haben Portale und
werden von Giebeln, der Mittelteil
wird von einem lukarnenartigen Auf-
satz gekrönt. Ockertöne beleben die
Fassade. Hinter der barocken Front be-
findet sich eine prachtvolle Treppen-
anlage mit reichen Régence-Stuckde-
korationen.
Am Westtrakt vorbei überquert man
die Straße und steigt die Treppe hinauf
zur Kirche St. Luzi, einem in der
Schweiz einzigartigen Beispiel einer
karolingischen Ringkrypta mit einem
dreischiffigen spätromanischen Hoch-
chor. Erbaut in der ersten Hälfte des
8. Jh., wurde sie 1295 nach Westen er-
weitert. Nach einem Brand wurde
1811 der Chorturm abgetragen und
ein zweigeschossiger Bau für das
Priesterseminar erstellt. Der neue
Turm stammt aus dem Jahr 1937. Im
Ostteil der Südwand findet man karo-
lingischen Baubestand, im Ostjoch
Reste von romanischen Wandpfeilern.
Der Hochchor ist in einen Vorchor
und drei Schiffe sowie ein Altarhaus
gegliedert. Die Mitteltreppe führt zur
romanischen Vorkrypta. Von hier geht
es einige Stufen hinauf zur karolingi-
schen Ringkrypta, die sich im Halb-
kreisgang zum Heiligengrab im Wes-
ten und im Osten zur Gruftkammer
öffnet.
Weiter um das bischöfliche Schloss
herum, gelangt man in die Süss-Win-
kelgasse. Rechts steht das Marsöl
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