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Das Alte Gebäu (Nr. 14) wurde 1727
für Peter von Salis-Soglio errichtet, ei-
nem Gesandten, der in England und
Holland tätig gewesen war. Hier stand
das Wirtshaus „Zum staubigen Hüet-
li“, wo 1639 Jürg Jenatsch ermordet
worden war, heute ein eleganter
Rechtecksbau unter Walmdach mit
zweiläufiger Treppenanlage und ei-
nem für damalige Zeiten prunkvollen
Garten, der teilweise verfallen ist. Das
Haus zur Glocke (Nr. 24) war das Ab-
steigequartier des Duc de Rohan.
Das Rathaus wurde schon im 14. Jh.
erwähnt, später jedoch in ein Spital
umgewandelt. Daneben entstand das
neue Rathaus. Nach dem Brand von
1464 wurde es 1525 neu aufgebaut.
Im Erdgeschoss des Mittelteils liegt ei-
ne offene Halle mit Kreuzgewölbe auf
vier Stützen, mit spitzbogigen Fens-
tern und an der Ostfront einem Portal
mit Holztüre von 1525. Im Oberge-
schoss befindet sich die große Halle,
die früher einen offenem Dachstuhl
hatte. Der Ratssaal mit geschnitzter
gotischer Decke und die Bürgerrats-
stube können besucht werden (im
Sekretariat fragen).
Durch die Halle kommt man in die
Reichsgasse. Die Nr. 57 ist das Ge-
burtshaus der Schweizer Malerin An-
gelika Kaufmann (1741-1807). Beim
Martinsplatz steht die Karolingische
Kirche St. Martin, die 769 erstmals als
königliche Eigenkirche erwähnt wurde
und 958 mit weiteren Schenkungen
Ottos I. an das Bistum überging. 1464
wurde die Kirche zerstört und von
Meister Stefan Klain wieder aufgebaut.
Der Turm mit der Wächterstube ent-
stand Anfang des 16. Jh. 1917/18 er-
folgte eine Gesamterneuerung mit
Vorhalle und neuen Fenstern auf der
Südseite, neuem Turmabschluss mit
Uhr und Spitzhelm. Im Erdgeschoss
des Turms ist im Westen ein spätgoti-
sches Relief des heiligen Martin zu
Pferd (von Jakob Russ ) zu sehen. Im
Langhaus ist ein Netzgewölbe, im
Chor ein Sterngewölbe. Die drei Glas-
fenster sind von Alberto Giacometti
1917-19. Die Kanzel stammt aus dem
Jahr 1585, der Taufstein ist von 1685
und das Chorgestühl von 1490-1550
(von Jakob Russ ).
Der Martinsbrunnen neben der Kir-
che wurde 1556 erwähnt, aber 1716
neu aus Scalärastein geschaffen. Das
Becken zieren Tierkreise. Auf der Säu-
le steht ein Schildhalter in antiker Rüs-
tung, auf dem Schild befindet sich das
Stadtwappen.
Von hier geht man in die Obere
Gasse, an deren Anfang die Brotlaube
mit Kerker steht, und weiter zu den
schmalen, giebelständigen Häusern
bis zum Haus „Zum goldenen Kreuz“
(Nr. 31) mit Fassadenmalerei aus dem
19. Jh. So kommt man zum Obertor,
einem Teil der Stadtbefestigung aus
der ersten Hälfte des 13. Jh.
Der Weg führt entlang der Plessur
bis zum Arcas. Der dreieckige Arcas-
Platz war bis in die 1970er Jahre
durch eine Häuserzeile verstellt. Die
Häuser auf der rechten Seite sind an
die Ringmauer angebaut. Dominiert
wird der Arcas vom restaurierten
„Haus zur Metzgmühle“.
Über den Anstieg hinter dem Metz-
gmühlehaus gelangt man zum Bären-
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