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Bissone ‡XXIII/C3
In Melide überquert man den
Damm von 1848, der nach Bissone
führt (nicht die Autobahn benutzen,
die Ausfahrt ist erst in Mendrisio mög-
lich). Bissone ist Geburtsort des ge-
nialen Tessiner Architekten Francesco
Borromini (1599-1667), der v.a. in
Rom tätig war. Ein Denkmal ist ihm ge-
widmet. Außerdem ist es Heimatort
der beiden Künstlerfamilien Gaggini
und Tencalla.
Das an sich malerische Ortsbild wird
durch Eisenbahn, Autobahn und Na-
tionalstraße verschandelt. Am Seeufer
liegen typische Häuser mit Pfeilerarka-
den. Der Innenraum der Pfarrkirche
S. Carpoforo am Südende des Dorfes
überquillt förmlich in seinem Stuck-
reichtum und lohnt einen Besuch.
rühmten Architekten ist, darüber ge-
hen die Meinungen auseinander. Im
13. bis 15. Jh. stellte der Ort viele Bild-
hauer und Architekten. Besonders se-
henswert ist im Süden des Dorfes auf
einer Geländeterrasse mit großer Trep-
pe zum See die Wallfahrtskirche
S. Maria dei Ghirli mit außergewöhn-
lichen Wandmalereien aus dem 14.
und 17. Jh.
Arogno und Caprino
Zurück nach Bissone, geht vor der
Dorfeinfahrt von Maroggia links die
Straße zum Bergdorf Arogno im ein-
samen Valle Mara ab. Arogno war
Heimat bekannter Stuckateure, Maler
und Architekten. Das Ortsbild mit der
Piazza Adamo und der Casa Cometta
ist bemerkenswert, wenn auch etwas
beeinträchtigt. Sehenswert sind die
ungewöhnliche Barockkirche S. Stefa-
no in prachtvoller Lage und das pitto-
reske Beinhaus aus dem 18. Jh.
Von Argono kann man nach Capri-
no weiterfahren, einem beliebten Aus-
flugsort am südöstlichen Luganersee-
ufer mit vielen Grotti.
Campione d'Italia ‡XXIII/C3
Von Bissone zweigt die Straße in die
italienische Enklave Campione d'Ita-
lia ab. Campione kam im 8. Jh. zum
Kloster S. Ambrogio in Mailand, es
blieb unter dieser Hoheit bis unter Na-
poleon, der es der Cisalpinischen Re-
publik zuschlug. Nach dem Wiener
Kongress wurde es mit der Lombardei
österreichisch. 1848 versuchte Cam-
pione vergeblich, sich dem Kanton
Tessin anzuschließen, 1860 wurde es
italienisches Territorium, zollamtlich
gehört es zur Schweiz.
Malerisch gelegen, war Campione
früher ein Fischerdorf, heute ist es ein
Ausflugsort mit Uferanlage und dem
auffallenden neuen Spielkasino, das
von Mario Botta gebaut wurde. Ob
dies ein gelungenes Werk des be-
Von Maroggia nach Capolago
Zurück am See, erreicht man Ma-
roggia, Heimatort der Architektenfa-
milie Rodari, und dann Melano mit der
Kapelle della Madonna, einen der
schönsten Wallfahrtsorte im Tessin.
Ein Sträßchen führt nach Rovio auf
dem Monte S. Agata. Das Dorf tritt als
Soana in der Erzählung von Gerhart
Hauptmann „Der Ketzer von Soana“
auf. Rovio verfügt über eine harmoni-
sche Piazza und behäbige Häuser mit
 
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